Nach der Vertragsauflösung mit Amstrad auf eigenen Beinen:

Neue Schneider-Mikros kommen mit Software

18.03.1988

MÜNCHEN - PCs aus eigener Fertigung kündigt die Schneider Rundfunkwerke AG an, nachdem der Distributionsvertrag mit Amstrad bereits zum Jahresende aufgelöst wurde. Die neuen Systeme sind mit dem integrierten Paket "Works" von Microsoft ausgestattet.

Der XT-kompatible "EuroPC" und der AT-kompatible "TowerPC", die auf der CeBIT zu sehen sein werden, sollen im Schneider-Werk in Türkheim montiert werden. Lediglich die Boards werden aus "zollpolitischen Gründen" weiterhin aus Korea importiert. Ab April werde außerdem der AT-kompatible Laptop "TargetPC" lieferbar sein, den laut Schneider "ein guter Freund" in Korea produziert. Zweigleisig wollen zahlreiche Schneider-Händler fahren. Sie werden in Zukunft die neuen Schneider-PCs und Amstrad-PCs anbieten.

Der AT-kompatible TowerPC enthält einen 10-Megahertz-80286-Prozessor, 512 KB RAM (erweiterbar auf 640 KB) und 32 KB ROM. Der Rechner bietet in der Grundkonfiguration ein 3 1/2-Zoll-Floppylaufwerk (720 KB). Ein zweites Drive und/oder eine 20-MB-Festplatte können eingebaut werden. Wahlweise ist ein 5 1/4-Zoll-Laufwerk mit 360 KB Speicherkapazität anschließbar.

Der PC wird mit 12-Zoll-Monochrom-Monitor oder 14-Zoll-Farbbildschirm geliefert. Integriert sind ein Drucker-Interface, ferner eine serielle, eine Floppy-, Maus- und Joystick-Schnittstelle, vier freie Slots, Echtzeituhr sowie ein 90-Watt-Netzteil. Im Lieferumfang enthalten ist MS-DOS 3.3. Der TowerPC kostet - je nach Ausführung - zwischen 2500 und 4000 Mark.

Der EuroPC wurde laut Schneider für Einsteiger konzipiert. Das Design erinnert an den Homecomputer CPC 464 von Schneider. Der mit 8088-Prozessor (9,54 Megahertz) ausgerüstete PC soll ab Mai lieferbar sein. Er enthält 512 KB RAM (auf CPU-Board erweiterbar) und 16 KB ROM. Der Rechner ist mit 12-Zoll-Monochromoder 14-Zoll-Farbbildschirm lieferbar. Das 3 1/2-Zoll-Floppylaufwerk ist in die Tastatur integriert. Ein weiteres 3 1/2- oder 5 1/4-Zoll-Laufwerk ist anschließbar. Der Rechner kann auch mit einer 20-MB-Festplatte ausgestattet werden. Er kostet mit 12-Zoll-Monitor 1300 Mark (inklusive MS-DOS 3.3) und mit Farbmonitor 1800 Mark.

Die dritte CeBIT-Neuvorstellung ist der Laptop "TargetPC" mit 80286-Prozessor, 20-MB-Festplatte und Plasma-Display. Im April soll der 5998 Mark teure und 6,4 kg schwere Portable in den Handel kommen. Er verfügt über 640 KB RAM (über Karte auf 2 MB erweiterbar), ein 3 1/2-Zoll-Diskettenlaufwerk (1,2 MB) und eine 20-MB-Harddisk. Der Plasma-Bildschirm bietet eine Grafikauflösung von 640 x 400 Bildpunkten. Im Textmodus können 25 Zeilen mit je 80 Zeichen abgebildet werden. Das Display ist laut Schneider EGA-Grafikfähig.

Der Rechner läuft- unter MS-DOS 3.3, arbeitet mit der Programmiersprache GW-Basic, verfügt über eine Echtzeituhr mit Batteriepufferung sowie über eine parallele und zwei serielle Schnittstellen.

aus: PC-WOCHE 10/88, einer Schwesterzeitung der COMPUTERWOCHE