Neue Rechner von Tadpole, IBM, Vobis, ABC und Hewlett-Packard Notebook-Hersteller vergroessern Angebot fuer das vierte Quartal

18.11.1994

MUENCHEN (CW) - Notebook-Hersteller beim Jahresendgeschaeft - in Deutschland sind ab sofort neue tragbare Rechner von Hewlett- Packard (HP), IBM, Tadpole, Toshiba, Vobis und ABC Computer erhaeltlich. Ein allgemeiner Trend ist nicht zu erkennen - auffallend sind lediglich Detailverbesserungen beim Bildschirm beziehungsweise zwei Modelle mit eingebautem CD-ROM-Laufwerk. Das Engagement der Firmen ist verstaendlich: Laut Dataquest wurden 1993 in Europa tragbare Rechner im Wert von 3,6 Milliarden Dollar verkauft.

Den Auftakt uebernahm Toshiba vor zwei Wochen mit der Vorstellung des Modells "T4900CT" mit Pentium-Prozessor (Taktrate 75 Megahertz - vrgl. CW Nr. 43 vom 28. Oktober 1994, Seite 46: "Intel bringt..."), das mit einem Preis von fast 15 000 Mark wohl nur bei gut betuchten Firmenkunden abzusetzen ist.

Doch getreu dem Motto der DV-Industrie "Groesser, schneller, teurer" wird die englische Firma Tadpole Anfang naechsten Jahres das Pentium-Notebook "P1000" zum Preis von etwa 16 000 Mark auf den Markt bringen, in dem der Prozessor mit einer Taktrate von 100 Megahertz arbeitet.

Tadpole setzt auf Pentium mit 100 Megahertz Taktrate

Das Gewicht von 3,4 Kilogramm erklaert sich bei einem Blick in das schwarze Aluminiumgehaeuse: Eingebaut sind mindestens 8 MB Arbeitsspeicher (maximal 128 MB), 256 KB externer Cache, ein PCI- und PCMCIA-Bus-System (mit einem freien PCMCIA-Steckplatz fuer zwei Typ-II- oder einen Typ-III-Adapter) und eine SCSI-2-Festplatte mit einer Kapazitaet zwischen 340 und 810 MB. Ein Nickel-Metallhydrid- Akkumulator ist eingebaut - seine Kapazitaet reicht fuer bis zu zwei Stunden Betrieb ohne Netzanschluss. In einem eigenen Gehaeuse dagegen steckt das 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk.

Auf dem 10,4 Zoll grossen LC-Bildschirm lassen sich 640 x 480 Bildpunkte in 64 000 Farbnuancen darstellen, auf einem externen Monitor ist eine Aufloesung von 1024 x 768 Bildpunkten moeglich. Fuer die Ohren ist auch gesorgt: Integriert sind zwei Lautsprecher und ein 16-Bit-Signalprozessor.

In aehnlichen Preisregionen ist eine von zwei neuen Notebook- Baureihen von IBM angesiedelt. Das "Thinkpad 755CE" kostet 14 500 Mark, das "Thinkpad 755CD" mit eingebautem CD-ROM-Laufwerk muss mit 19 000 Mark bezahlt werden. Beide enthalten einen DX4-Prozessor von Intel mit einer Taktrate von 100 Megahertz, 8 MB Arbeitsspeicher (maximal 40 MB) und 256 KB externen Cache. Im 755CE steckt eine 340-MB-Festplatte oder gegen Aufpreis ein Modell mit 540 oder 810 MB Kapazitaet. Das 755CD dagegen wird ab Werk mit der 540-MB-Festplatte ausgeliefert, die gegen das 810-MB-Modell ausgetauscht werden kann. Eingebaut ist ferner ein 10,4-Zoll-Farb- LCD mit Aktiv-Matrix-Elementen und ein Audiochip, der auch fuer Fax- und Modemdienste genutzt wird (Uebertragungsrate bis zu 14 400 Bits/s).

Besonderheit ist bei beiden Modellen der Schacht fuer das Diskettenlaufwerk: Er dient auch als Platz fuer PCMCIA-Karten oder - nur beim Modell 755CD - fuer das CD-ROM-Laufwerk. Die Betriebsdauer gibt IBM mit mindestens 3,1 (755CE) beziehungsweise 2,8 Stunden (755CD) an, das Gewicht betraegt 2,9 Kilogramm beim 755CE respektive 3,1 Kilogramm beim Modell 755CD. Betriebssystem ist entweder IBM DOS 6.3 oder Microsoft DOS 6.2 zusammen mit Windows 3.11 oder IBMs OS/2, Version 3. Installiert sind ausserdem die Programme Organizer, Screencam und CC:Mail von Lotus.

IBM bedient Kunden mit grossem und kleinem Budget

Die gleiche Software-Ausstattung haben auch die beiden kleineren Thinkpad-Modelle "360CE" und "360CSE" - doch der niedrigere Preis von 8500 beziehungsweise 6500 Mark macht sich bei den anderen Komponenten bemerkbar. Die beiden Notebooks unterscheiden sich nur in puncto Bildschirm: Das 360CE wird mit einem 8,4 Zoll grossen Aktiv-Matrix-Farb-LCD ausgeliefert, waehrend IBM beim Modell 360CSE auf einen 9,5 Zoll grossen Monitor setzt, der allerdings mit Passiv-Matrix-Elementen arbeitet.

Wie bei den 755-Notebooks laesst sich auch bei den beiden 360- Modellen das Diskettenlaufwerk gegen einen PCMCIA-Adapter vom Typ III oder zwei des Typs II austauschen. Der Arbeitsspeicher fasst zwischen 4 und 20 MB Daten, die Standard-Festplatte 170 MB. Gegen Aufpreis stehen aber auch die grossen Festplatten mit 340, 540 oder 810 MB zur Verfuegung. Beide 360-Modelle wiegen etwa 2,8 Kilogramm und koennen mit der eingebauten Batterie etwa drei Stunden ohne Netzanschluss betrieben werden.

HP hat ein Notebook mit normalen Abmessungen in die Baureihe Omnibook aufgenommen, die bisher nur Subnotebooks umfasste. Das Modell "4000C" wird mit einem Intel-DX2- oder DX4-Prozessor ausgeliefert (Taktrate 50 beziehungsweise 100 Megahertz). Daneben enthaelt es zwischen 4 und 32 MB Arbeitsspeicher, eine PCMCIA- Festplatte mit einer Kapazitaet von 260 bis 540 MB und einen 10,3 Zoll grossen Passiv-Matrix-Bildschirm oder ein 10,4 Zoll messendes Aktiv-Matrix-LCD.

In einem weiteren PCMCIA-Steckplatz lassen sich zwei Typ-II- oder eine Typ-III-Steckkarte unterbringen. Optional findet dort auch eine weitere Batterie, ein Diskettenlaufwerk oder eine Festplatte Platz. Ab Werk wird allerdings ein extern anschliessbares Diskettenlaufwerk mitgeliefert. Der Grundpreis betraegt 7000 Mark.

HPs Farb-Subnotebook wiegt 1,7 Kilogramm

Parallel dazu stellte HP auch das Subnotebook "600C" mit Farbbildschirm vor. Das Gehaeuse misst weniger als ein DIN-A4-Blatt und beherbergt doch eine 170- oder 260-MB-Festplatte und einen 486-Prozessor mit einer Taktrate von 50 oder 75 Megahertz sowie 4 oder 8 MB Arbeitsspeicher. Der Rechner mit einem Gewicht von 1,7 Kilogramm wird ohne Diskettenlaufwerk ausgeliefert und kostet mindestens 5600 Mark.

Relativ konventionelle tragbare Rechner bieten auch Vobis und die Hamburger Firma ABC Computer an. Vobis hat mit dem "Highscreen Budgetnote" ein weiteres Einsteigergeraet zum Preis von 1800 Mark ins Programm aufgenommen. Rund um den 486SX-Prozessor mit einer Taktrate von 25 Megahertz gruppieren sich eine 120-MB-Festplatte, 2 MB Arbeitsspeicher und ein 9,5 Zoll grosser Schwarzweiss- Bildschirm. Ein Trackball gehoert nicht zum Lieferumfang - er muss mit weiteren 50 Mark bezahlt werden.

Hyperbook 3000 hat einen SCSI-Anschluss eingebaut

ABC Computer kommt mit zwei Notebooks auf den Markt, dem "Hyperbook 3000" mit 486SLC-Prozessor (Taktrate 33 Megahertz) und dem "Hyperbook 300", das mit verschiedenen Prozessoren angeboten wird - vom 486DX40 bis zum 486DX4/100. Alle Modelle enthalten ab Werk 4 MB Arbeitsspeicher und eine 250 oder 340 MB fassende Festplatte (maximal 500 MB beim Hyperbook 300). Im Hyperbook 3000 steht ein SCSI-Anschluss, aber keine PCMCIA-Steckplatz zur Verfuegung, beim Hyperbook 300 ist es umgekehrt. ABC bietet die Rechner wahlweise mit einem 9,5 Zoll grossen Schwarzweiss-LCD oder mit einem gleich grossen Passiv-Matrix-LC-Bildschirm an. Das Hyperbook 300 kostet mindestens 2350 Mark. Fuer das Hyperbook 3000 sind wenigstens 2700 Mark auf den Tisch zu legen. Beide wiegen um die drei Kilogramm und koennen im Durchschnitt etwa zwei Stunden ohne Netzanschluss genutzt werden.