Neue Prozessoren für Notebooks

Neue Prozessoren für Notebooks AMD und Intel stecken ihre Claims im Markt für Mobil-CPUs ab

22.01.1999
MÜNCHEN (CW) - Die beiden Chiphersteller AMD und Intel rüsten zum Kampf um die mobilen Rechner. AMD hat Mitte Januar bereits einen K6-2-Prozessor mit 333 Megahertz in einer Notebookvariante herausgebracht. Konkurrent Intel läßt nicht lange auf sich warten, und hat für Ende Januar angekündigt, neue Chips dagegenzusetzen.

AMDs neuer mobiler K6-2-Prozessor arbeitet mit einer Taktrate von 333 Megahertz. Nach eigenen Angaben ist er damit der momentan schnellste Mobil-Prozessor auf dem Markt. Außerdem integriert der Chip die eigene "3D Now-Technologie" und unterstützt einen mit 100 Megahertz getakteten Systembus.

Insider räumen dem neuen Chip derzeit allerdings noch wenig Chancen auf dem Markt ein. Viele Hersteller, die auf AMD-Chips setzen, schauen zuerst auf den Preis und bauen die Standard-K6-2- Prozessoren mit 266 oder 300 Megahertz in ihre Notebooks ein, die mit Preisen zwischen 100 und 200 Dollar deutlich günstiger sind als das 300 Dollar teure K6-2-Flaggschiff. So will zum Beispiel Toshiba sein "Satellite 2550"-Notebook mit einem 300 Megahertz-K6- 2-Prozessor herausbringen.

Der Preiskampf geht in die erste Runde

Nach Aussage von Dana Krelle, Marketing-Vizepräsidentin von AMD, soll der neue K6-2 seinen Platz in Notebooks der Preisklasse zwischen 2000 und 2500 Dollar finden. In diesem Marktsegment gibt jedoch der große Konkurrent Intel den Ton an. Da Experten bereits in den nächsten Monaten mit Preissenkungen bei AMD rechnen, will Krelle jedoch nicht ausschließen, daß auch bald günstigere Mobilrechner mit dem neuen Chip auf den Markt kommen werden. Doch halten sich Hersteller, wie NEC-Packard-Bell oder Compaq, die bislang AMD-Prozessoren verwendeten, noch bedeckt.

Mit dem neuen K6-2-Prozessor ist AMD im Augenblick Intel noch einen Schritt voraus, zumindest was die Geschwindigkeit betrifft. Doch der Chipgigant aus Santa Clara wird bald zurückschlagen und Ende Januar fünf neue Prozessoren für den mobilen Markt herausbringen.

Nachdem die CPU-Company Anfang Januar einen MMX-Prozessor mit 300 Megahertz Taktfrequenz für Einsteiger-Note- books vorgestellt hat, sollen bald mobile Versionen des Pentium II-Chips mit 333 und 366 Megahertz folgen. Außerdem werden Celeron-Prozessoren für Mobilrechner mit Taktfrequenzen von 266, 300 und 333 Megahertz auf den Markt kommen. Die offizielle Vorstellung Intels neuer Mobil- Prozessoren findet Ende Januar statt.

Die neuen Pentium-II-Chips - Codename "Dixon" - haben angeblich bereits großes Interesse bei den Notebookherstellern gefunden. Wie aus IBM-Kreisen verlautet, will der Branchenriese zwei seiner Mobilrechner mit den schnellen Pentium-II-Chips ausstatten.

Der neue mobile Celeron-Chip scheint dagegen weniger gut anzukommen. IBM und Dell wollen angeblich ganz auf Celeron-Chips in ihren Notebooks verzichten. Nur Hewlett-Packard und NEC werden unbestätigten Angaben zufolge Low-cost-Geräte auf den Markt bringen. Während Intel laut seinen eigenen Vorankündigungen eine große Zahl Hersteller hinter sich weiß, scheint die Zukunft des neuen K6-2 ungewiß. AMD hegt aber offenbar noch weitergehende Pläne: Experten vermuten, daß Mitte 1999 der K6-3 in einer Notebookversion herauskommt. Und gegen Ende des Jahres dürfte Intel wieder einen Schritt voraus sein, mit einer mobilen Variante des Pentium III.