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Neue Probleme fordern neues Recruiting

30.05.2011
Von 
Ingrid Weidner arbeitet als freie Journalistin in München.

Auch am Wochenende sind Beiträge zu lesen

Auch der Aufwand lasse sich schwer einschätzen. Eine kleinere Firma bedeute nicht unbedingt weniger Anfragen, denn die Nutzer erwarten bald eine Antwort, egal ob sie sich an einen Konzern oder einen Mittelständler wenden. Immer erreichbar sein müssten beide. Deshalb muss auch am Wochenende jemand die Beiträge lesen und reagieren, zumal auf den Plattformen auch kritische Kommentare einlaufen können.

Diese Erfahrung macht auch Nico Rose hin und wieder, etwa als kürzlich ein früherer Praktikant auf der Facebook-Seite über Bertelsmann stänkerte. Während Rose und sein Team in einer schnell einberufenen Telefonkonferenz noch diskutierten, wie sie reagieren könnten, hatte bereits ein anderer ehemaliger Praktikant dem Autor widersprochen. Etwas Besseres kann einer Firma nicht passieren, denn solche Statements wirken glaubwürdig. Nicht immer glückt das. Dann ist es wichtig, zu überlegen, wen man um ein Statement bitten könnte.

Kein Wunder also, dass mittelständische Firmen zunächst andere Schwerpunkte setzen. Die Social-Media-Aktivitäten von Cellent konzentrieren sich momentan auf das Business-Netzwerk Xing. Dort moderieren Tauch und einige seiner Kollegen Fachforen. Facebook oder Twitter stehen für den Personalchef momentan nicht auf der Agenda. "Für uns sind Xing und auf internationaler Ebene Linkedin wichtige Plattformen, auf denen wir uns zukünftig stärker engagieren und mit interessanten Kandidaten ins Gespräch kommen wollen."

Wichtiger, als auf allen Kanälen aktiv zu sein, ist Tauch dagegen Authentizität. Dazu zählt, interessanten Kandidaten schnell und kompetent zu antworten und sie möglichst rasch zu einem Gespräch einzuladen. Kommt kein Arbeitsvertrag zustande, gehört es nach Ansicht des Cellent-Personalers zum guten Ton, mit einem persönlichen Telefonat abzusagen. Einen Standardbrief zu verschicken hält Tauch für keinen angebrachten Stil.