Olivetti kontert PS2-Announcement des Marktführers:

Neue PC-Familie nach altem Standard

03.07.1987

MÜNCHEN (CW) - Mit einer neuen PC-Produktfamilie reagierte Olivetti jetzt auf die jüngst vorgestellte IBM-Systemreihe /2. Die Familie umfaßt insgesamt sechs Mitglieder, davon drei 386-Systeme, zwei Weiterentwicklungen der Modelle M24 und M28 sowie eine LAN-Workstation. Kompatibilität besteht nach Angaben der Italiener zum Marktstandard, also zu den Betriebssystemen, der Anwendersoftware und den Diskettenlaufwerken, die in den Formaten 3? Zoll und 5? Zoll angeboten werden.

Das Paradepferd ist jetzt das Modell M380, das auf dem Mikroprozessor 80386 von Intel basiert und in drei Versionen angeboten wird: Als Tower-Modell (M380/T), als Standard-Tischmodell und als Kompakt-Modell (M380/C). Der Mikroprozessor des M380/T ist mit 20 Megahertz getaktet, die Basiseinheit kann bis zu fünf integrierte Massenspeicher aufnehmen: zwei Festplattenlaufwerke mit bis zu 270 MB Kapazität, zwei Diskettenlaufwerke mit einer Speicherkapazität von 2,4 MB (5? Zoll) oder 2,88 MB (3? Zoll) sowie Magnetbandeinheiten von 20, 40 oder 60 MB zur Datensicherung. Die Prozessoren der Modelle M380 und M380/C sind mit 16 Megahertz getaktet. Als integrierte Massenspeicher kommen Festplattenlaufwerke mit 40, 70 oder 135 MB Speicherkapazität, Diskettenlaufwerke mit 1,2 oder 1,44 MB Kapazität und Magnetbandeinheiten in Frage.

Der Anwender kann wählen zwischen den Betriebssystemen MS-DOS, das um zusätzliche Funktionen erweitert wurde, MS-OS/2, Xenix V/386 oder Unix V/386 für Multitasking-/Multiuser-Anwendungen.

Neu sind des weiteren die Modelle M280 (Nachfolger des M28) und S28 1. Letzteres will der Hersteller als. Arbeitsplatz für Netzanwendungen verstanden wissen. Beide basieren auf dem Mikroprozessor 80286 von Intel. Der M280 (Taktfrequenz 12 Megahertz) läuft unter den Betriebssystemen MS-DOS und Xenix. Im Grundausbau verfügt er über eine Hauptspeicherkapazität von 7 MB, ein integriertes Festplattenlaufwerk (70 MB), ein Floppy-Disk-Laufwerk mit 1,2 oder 1,44 MB je nach Format sowie eine Streaming-Tape-Einheit.

Der Hauptspeicher des S281 faßt bis zu 4 MB, und der Mikroprozessor ist mit 10 Megahertz getaktet; integriert sind ein 20-MB-Festplattenlaufwerk sowie ein Diskettenlaufwerk mit 1,2 beziehungsweise 1,44 MB (je nach Format).

Am untersten Ende angesiedelt ist der M240 (Nachfolger des M24), der auf dem Mikroprozessor 8086 (Taktfrequenz 10 Megahertz) basiert. Zur Grundkonfiguration gehören 640 KB RAM, ansonsten stehen dieselben Massenspeicher zur Verfügung wie beim S281. Für alle PCs werden ein Monochrom-, ein EGA-kompatibler und ein Positiv-Bildschirm angeboten.

Alle Modelle bis auf die LAN-Workstation S281 (Anfang 1988) sollen ab der Systems 87 größeren Stückzahlen ausgeliefert werden, die Preise liegen noch nicht fest. Die bisherigen Zugpferde M24 und M28 werden nur noch bis Jahresende lieferbar sein.

Olivetti präsentierte ferner eine Reihe von auf PCs basierenden Arbeitsplätzen für Sonderanwendungen sowie den Prototyp einer Optischen Platte. Abgerundet wird das PC-Angebot durch das lokale Netzwerk Olinet, das auf MS-Net, Net-Bios und OSI von ISO basiert. Erweitert haben die Italiener schließlich noch ihre Softwarefamilie Olisoft.