Allianz plant offene Standards

Neue PC-Elemente sollen Internet sicherer machen

15.10.1999
SAN FRANZISKO (IDG) - Die Trusted Computing Platform Alliance (TCPA) will neue Standards für Sicherheitstechnologien in PCs entwickeln. Die Initiative zielt darauf ab, den E-Commerce-Markt für die Anwender attraktiver zu machen. Gründungsmitglieder des Bündnisses sind Compaq, Hewlett-Packard, IBM, Intel und Microsoft.

Ziel der TCPA ist, die Sicherheitsbedenken der Anwender gegenüber dem Internet und den darüber laufenden E-Commerce-Transaktionen zu zerstreuen. Zwar gebe es bereits eine Reihe verschiedener Sicherheitstechnologien, aber von einem allgemeingültigen Standard sei man noch weit entfernt, erklärte die Allianz in einer ersten Stellungnahme.

Die Branchengrößen wollen bereits bestehende Technologien zusammenfassen und auf dieser Basis Standardspezifikationen für Hardware und Software definieren. So soll ein Basislevel für Sicherheit bereits im Bios (Basic Input/Output System) sowie im Betriebssystem fest installiert werden. Weiter plant das Bündnis verbindliche Regeln für die Datenverschlüsselung und elektronische Signaturen.

Der Wunsch nach mehr Sicherheit beherrscht den Markt. So konnten die Hersteller von Sicherheitsanwendungen laut einer Studie der International Data Corp. (IDC) deutliche Wachstumraten für ihre Anwendungen verzeichnen. Die Nachfrage bei Antiviren-, Verschlüsselungs- und anderer Sicherheitssoftware stieg 1998 im Vergleich zu 1997 zwischen 30 und 80 Prozent.

Marktforscher rechnen damit, daß der E-Commerce-Markt in den nächsten Jahren explosionsartig wachsen wird. Die Auguren von Forrester Research prognostizieren für das Jahr 2003 bereits weltweite Umsätze von 1,3 Billionen Dollar. 1998 lag das Gesamtvolumen noch bei 43 Milliarden Dollar.

Analysten bewerten die Kampagne sehr positiv. So rechnet Roger Kay von IDC mit einem Erfolg der Sicherheitsinitiative, vor allem weil sich die Großen der PC-Branche zusammengeschlossen haben. Andere Hersteller werden folgen, glaubt Kay.

Erste Ergebnisse will die Trusted Computing Platform Alliance Mitte nächsten Jahres vorlegen. Das Hauptproblem, mit dem die E-Commerce-Sheriffs zu kämpfen haben, sind die vielfältigen Hardware- und Softwaregrundlagen. Bevor man versuche, Sicherheitstechnologien in die Rechner zu integrieren, müsse man die Standard-Features eines PC kennen, erklärt Phil Hester, Chief Technology Officer bei IBM.