Sequent favorisiert Intel-Chip für neue Systemfamilie:

Neue Parallelrechner auf Basis des 80386

29.05.1987

PORTLAND (CWN) - Eine Reihe von Parallel-Rechnern, die auf dem 80386-Mikroprozessor basieren und bis zu 81 Mips verarbeiten können, hat die Sequent Computer Systems Inc. jetzt vorgestellt. Zur "Symmetry"-Familie gehören das Modell S 27, ausgestattet mit zwei bis zehn Prozessoren, die bis zu 27 Mips leisten, sowie die S 81, die bei Verwendung von maximal 30 Prozessoren auf 81 Mips kommt. Die Preise rangieren zwischen 89 000 und 800 000 Dollar.

Bei den neuen Systemen hat sich der Hersteller gegen den 32032-Chip von National Semiconductor entschieden. Diese Prozessor-Sorte verwendet Sequent in seiner Parallelrechner-Familie "Balance". Trotz dieses Prozessor-Wechsels ließen sich die bisherigen Unix-Applikationen auf die neuen Systeme übertragen, behauptete ein Unternehmenssprecher. Darüber hinaus könne ein Balance-Rechner zu einem Symmetry-System aufgerüstet werden. Dazu ist es erforderlich, die Dynix-Version 3.0 zu installieren, mit der die Anwendungen rekompiliert werden. Bei Dynix handelt es sich um ein Superset aus Unix V und 4.2, mit dem Applikationen rekompiliert werden können, die in C oder den beiden genannten Unix-Varianten geschrieben wurden.

Sequent will auch weiterhin die Balance-Serie produzieren und verkaufen, so ein Mitarbeiter. Erklärtes Ziel sei es, den jeweils erfolgreichsten und leistungsfähigsten Mikroprozessor einzusetzen. Von daher will man sich die Möglichkeit offenhalten, eines Tages wieder auf einen anderen Prozessor, möglicherweise von National Semiconductor, umzusteigen.

Jedes Prozessorboard in einem Symmetry-Modell enthält zwei völlig unabhängige CPU-Subsysteme. Jedes dieser Subsysteme wiederum setzt sich zusammen aus einem mit 16 Megahertz getakteten 80386-Mikroprozessor, einer 80386-Fließkommaeinheit, einem 64 KB großen Cache-Speicher mit dem Algorithmus "Two-way-Set-Mapping" sowie einem 64-Bit-Bus-Interface. Optional steht für jede CPU ein Fließkomma-Prozessor basierend auf dem Weitek-Chip-Set zur Verfügung.

Die Gleitkommaeinheit verarbeitet laut Hersteller 14 Megaflops pro Sekunde. Die S 27 mit 10 CPUs, der Maximal-Hauptspeicherkapazität von 80 MB sowie 4,3 GB Plattenkapazität ist für 400 000 Dollar zu haben. Die S 81 mit 30 Prozessoren, 240 MB Hauptspeicherkapazität und 17,3 GB Massenspeicherkapazität kostet 800 000 Dollar. Beiden Rechnern gemeinsam ist eine Ethernet-Schnittstelle, ein Anschluß für Fernwartung sowie ein Viertelzoll-Bandlaufwerk. Der Betatest für die Systeme beginnt im Juli, für September ist die Auslieferung an Enduser geplant.