Geräte für das mittlere Leistungsspektrum:

Neue Number Cruncher von FPS

07.03.1986

MÜNCHEN (CW) - Mit zwei neuen Spezialcomputern für technischwissenschaftliche Berechnungen trat Floating Point Systems an die Öffentlichkeit. Darüber hinaus stellte das Unternehmen eine "Solid State Disc" vor.

Die neuen "Number Crunchers" werden unter der Bezeichnung FPS-364/MAX beziehungsweise -264 /20 angeboten. Sie sind beide ab sofort lieferbar. Der FPS-364/MAX ist vor allem für Anwendungsgebiete konzipiert, die einen hohen Anteil an Matrizenberechnungen beinhalten. Seine Leistung beträgt je nach Ausbaustufe 33 bis 187 Megaflops (Millionen Gleitkommaberechnungen pro Sekunde). In der Grundausstattung zu rund 1,3 Millionen Mark sind inbegriffen die 33-MFLOP-Ausführung, ein Arbeitsspeicher mit 512 Kiloworten zu je 64 Bit, ein Plattenspeicher mit 650 MB und die komplette Betriebssoftware. Der Arbeitsspeicher läßt sich bis 9 Megaworte erweitern, der Massenspeicher bis 5,4 Gigabyte.

Für 1,6 Millionen Mark erhält man den FPS-264/20. Die CPU ist in ECL-Technik aufgebaut und wird mit 10 Megahertz getaktet. Die Maschine ist konzipiert als "Low-Budget-Version" des Modells 264/38. Der Lieferumfang ähnelt demjenigen des FPS-364/MAX. Dabei beträgt die Rechenleistung allerdings 20 Megaflops und der maximale Umfang des

Hauptspeichers 4,S Millionen Datenworte (36 MB). An das Gerät lassen sich Massenspeicher bis 16,3 Gigabyte anschließen. Der Hersteller sieht den 264/20 als universell einsetzbar in rechenintensiven Anwendungen aus Industrie, Forschung und Wissenschaft.

Beiden Systemen gemeinsam ist das Betriebssystem SJE, der optimierende Fortran-77-Compiler sowie eine Reihe von Anwendungs- und Programmentwicklungs-Softwarepaketen, wie zum Beispiel Spice und Ansys.

Da bei den hohen CPU-Durchsatzraten sich I/O-Prozesse allmählich als Flaschenhals erweisen, hat Floating Point Systems eine "Festkörper platte" (SSD) entwickelt, die Datenzugriffe beschleunigen soll. Das Gerät arbeitet analog einer RAM-Disk in Mikrocomputern. In der Grundausbaustufe enthält die Solid State Disc Platz für 128 MB entsprechend 16 Megaworte zu 64 Bit, der maximale Ausbau beläuft sich auf 256 Megaworte. Die Datenrate auf dem Bus beträgt 44 Megabyte pro Sekunde. Dafür sind je nach Ausbaustufe bis zu 6,5 Millionen Mark hinzulegen. Lieferbar ist die SSD ab September.

Neben dem erweiterten Hardwareangebot hat FPS für September dieses Jahres auch einen C-Compiler angekündigt. Außerdem soll ab Oktober Unterstützung für Unix-Systeme angeboten werden.