Neue Normen für die Informationsverarbeitung

06.07.1979

In den Monaten April und Mai 1979 wurden vom Normenausschuß Informationsverarbeitung (NI) im DIN Deutsches Institut für Normung e. v. die folgenden Normen und - Entwürfe veröffentlicht, die bei der Beuth Verlage GmbH in 1000 Berlin 30 und 5000 Köln erhältlich sind.

Im April erschien die Norm

DIN 44 302 S, Informationverarbeitung, Datenübertragung, Datenübermittlung, Begriffe"

Diese Norm vervollständigt die Begriffe der Datenübertragung der Norm DIN 44 302, Ausgabe Oktober 1968. Mit der erweiterten Begriffssammlung wird die Beziehung zu neuen Fachnormen und die Übereinstimmung zur Internationalen Norm ISO 2382/IX, Information Processing Vocabulary/Section 09 - Data Comunication, hergestellt. Die ebenfalls aufgeführten englischen Benennungen weisen auf den internationalen Zusammenhang.

Bei der Bearbeitung von ISO 2382/IX (zur Zeit DP Status} wurden die von der UZT (Union Internationale des Télécommunications) in Genf im Green Book Volume (VIIl-1973 veröffentlichten Begriffe für CCITT (Comité Consultatif International Télégraphique et Téléphonique)-Empfehlungen berücksichtigt.

Auf dem Gebiete der Programmierung erschien im Mai die Norm

DIN 66 029 "Kennsätze und Dateianordnung auf Magnetbändern für den Datenaustausch"

Diese Norm befaßt sich mit dem Datenaustausch mittels Magnetbändern. Hierzu sind einheitliche magnetisch aufgezeichnete Kennsätze zur Kennzeichnung und Abgrenzung von Dateien sowie zum Festlegen des Aufbaues der Datenblöcke einer Datei notwendig. Die Kennsätze dienen gleichzeitig dazu, mit Hilfe eines Betriebssystems einen Schutz gegen Verfahrensfehler und menschliche Fehler sicherzustellen. Diese Norm schafft die Voraussetzungen für den Datenaustausch unabhängig von den physikalischen Gegebenheiten der Aufzeichnung (letztere sind durch andere Normen geregelt).

Der Text dieser Norm ist keine wörtliche Übersetzung der Internationalen Norm ISO 1001-1979. Im technischen Inhalt besteht jedoch zwischen dieser Norm und der Internationalen Norm Übereinstimmung. Sie unterscheidet sich von der Vornorm DIN 66 029 (Ausgabe Juli l976) insbesondere durch die Einführung von Kennsatzstufen.

Ebenfalls im Mai erschien der Norm-Entwurf

DIN 66 239 "Kennsätze und Dateianordnung auf Flexiblen Magnetplatten für den Datenaustausch" mit einer Einspruchsfrist bis 30. September 1979.

Ziel dieser Norm ist es, den Datenaustausch auf Flexiblen Magnetplatten zwischen Benutzern verschiedener Systeme zu erleichtern. Dies wird erreicht durch die Aufzeichnung von Kennsätzen, die Dateien, Dateiabschnitte und Flexible Magnetplatten beschreiben, und durch die Definition des Dateiaufbaus und der Blöcke.

Für Kennsätze und Dateianordnung auf flexiblen Magnetplatten sind zur Zeit zwei Stufen vorgesehen, die Basis- und Ausbaustufe. Diese Norm beschreibt derzeit die Basis-Stufe; in ihr sind die Mindestanforderungen festgelegt, die Jede Implementierung für den Datenaustausch erfüllen muß. Eigenschaften, die über diese Grundmenge hinausgehen, gehören zur Ausbau-Stufe.

Diese Norm ist nicht auf die Flexible Magnetplatte 200 nach den Vornamen DIN 66 237 Teil 1 und Teil 2 und DIN 66 238 beschrankt. Die Norm ist so abgefaßt, daß sie auch für Flexible Magnetplatten unabhängig vom zu verwendenden Schreibverfahren und dem Plattendurchmesser sowie ihrer ein- oder zweiseitigen Verwendbarkeit sinngemäß angewendet werden kann.