Neue Normen für die Informationsverarbeitung

02.02.1979

Im Monat Dezember 1978 wurde vom Normenausschuß Informationsverarbeitung

(NI) im DIN der folgende Norm-Entwurf veröffentlicht, der bei der Beuth Verlag

GmbH in 1000 Berlin 30 und 5000 Köln 1 erhältlich ist.

Auf dem Gebiet der Bildschirmarbeitsplätze erschien der Norm-Entwurf DIN 66 234 Teil 5 (Dezember 1978) Bildschirmarbeitsplätze; Codierung von Information mit einer Einspruchsfrist bis 30. April 1979.

Diese Norm gilt für den Einsatz von Bildschirmgeräten an Arbeitsplätzen, wie zum Beispiel in Rechenzentren, Büros und Schulen, und bezieht sich auf Bildschirmgeräte mit überwiegend alphanumerischen, tabellarischen und einfachen graphischen Darstellungen, die in besonderen Anwendungsfällen auch mit anderen Darstellungen (zum Beispiel Kamerabildern) überlagert werden können.

Zweck dieser Festlegungen ist es, einheitliche Grundlagen für die Codierung von Information beim Einsatz von Bildschirmgeräten zu schaffen und Hinweise für die Anwendung zu geben mit dem Ziel, das Zusammenwirken zwischen Mensch und Bildschirmgeräten zu verbessern.

Bei der Zusammenarbeit von Mensch und technischem System müssen neben den Fähigkeiten des Menschen zur Informationsverarbeitung vor allem auch die Eigenschaften seiner Schnittstellen bei der Informationsaufnahme und bei der Informationsausgabe berücksichtigt werden. Diese Schnittstellen des Menschen zu seiner Umwelt sind seine Sinnesorgane wie Auge, Ohr, Testsinn beziehungsweise seine motorischen Stellorgane.

Zur Erreichung einer optimalen Informationsaufnahme durch den Menschen muß das technische Informationssystem daher folgende Bedingungen erfüllen: Anpassung an die Physiologie der menschlichen Sinnesorgane (Auge, Ohr, Tastsinn), Darbietung einer für den Menschen optimalen Informationsmenge, Erleichterung des richtigen Erkennens und Weiterverarbeitens der dargebotenen Information (zum Beispiel Zusammenfassung zu Gruppen, deutliche Kennzeichnung der Wichtigkeit, sinnvolle Anordnung, allgemein verständliche Symbole), Anpassung an das jeweils am besten geeignete Sinnesorgan des Menschen und Vermeidung von Über- und Unterbeanspruchung.

Die Angaben in dieser Norm basieren auf physiologischen und psychologischen Untersuchungsergebnissen. Sie enthält eine Übersicht über die für Codierungszwecke verwendbaren Alphabete und gibt Hinweise für ihre Anwendung.

Mitträger ist der NI bei den folgenden Normen des Normenausschusses Bibliotheks- und Dokumentationswesen:

DIN 31 695 (Dezember 1978) Erweiterter Zeichenvorrat für afrikanische Sprachen

DIN 31 696 (Dezember 1978) Erweiterter Steuerzeichenvorrat für bibliographische Daten

Im Monat November 1978 wurden vom Normenausschuß Informationsverarbeitung (NI) im DIN die folgenden Norm-Entwürfe veröffentlicht, die bei der Beuth Verlag GmbH in 1000 Berlin 30 und 5000 Köln 1 erhältlich sind.

Auf dem Gebiet der Programmierung erschien der Norm-Entwurf.

DIN 66 255 (November 1978) Informationsverarbeitung; Programmiersprache PL/1

mit einer Einspruchsfrist bis 31, Januar 1979.

Die Norm dient dazu, die Programmiersprache PL/1 so festzulegen, daß ein weltweiter Austausch von Programmen, die in dieser Sprache abgefaßt sind, zwischen Datenverarbeitungsanlagen ermöglicht wird. PL/1 (Programming Language One) ist eine problemorientierte Programmiersprache für betriebswirtschaftliche, verwaltungstechnische, kaufmännische und technisch-wissenschaftliche Programme und System-Programme. Die Entwicklung dieser Sprache begann 1963 und führte 1964 zu einer ersten Darstellung. Die neue Programmiersprache erhielt 1965 den Namen PL/1.

Seit 1966 arbeiteten der ECMA-Ausschuß 1) TC 10 und der ANSI-Ausschuß 2) X3J1 in einem gemeinsamen Projekt an der Normung von PL/1. 1976 wurde die dem ISO-Entwurf zugrunde liegende Norm ANSI X3.53-1976 verabschiedet.

Dieser Norm-Entwurf setzt die Kenntnis des ISO-Entwurfs 1) ISO/DIS 6160 beziehungsweise der Amerikanischen Norm ANSI Standard X3.53-1976 (ISO/ DIS 6160 verweist lediglich auf genannten ANSI Standard) voraus, weil er Gegenstand der Norm ist, jedoch auf seine Wiedergabe in diesem Norm-Entwurf wegen des großen Umfangs verzichtet wurde.

1) ECMA European Computer Manufactures ein Association

2) ANSI American National Standards Institute

3) ISO International Organization for Standardization. ISO-Entwürfe können ebenso wie ausländische Normen über die Auslandsnormenvermittlung des DIN, Bruggrafenstraße 4-10, 1000 Berlin 30, bezogen werden.