Neue Normen für die Informationsverarbeitung

09.01.1981

Im Monat Oktober 1980 wurden vom Normenausschuß Informationsverarbeitung (NI) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. die folgende Norm und der nachstehend genannte Norm-Entwurf veröffentlicht, die bei der Beuth Verlag GmbH in 1000 Berlin 30 und 5000 Köln 1 erhältlich sind.

Auf dem Gebiet der Magnetbandkassetten erschien die Norm

DlN 66245 Beschriebene Magnetbandkassetten zur Meßwertspeicherung; Geometrische Verhältnisse auf dem Magnetband und Aufzeichnungsverfahren.

Die Norm dient dazu, die geometrischen Verhältnisse auf Magnetbändern von Magnetbandkassetten zur Meßwertspeicherung so weit festzulegen, wie es für einen Datenaustausch mit beschriebenen Magnetbandkassetten notwendig ist.

Auf dem Gebiet der Bildschirmarbeitsplätze erschien der zweite Norm-Entwurf

DIN 66233 Bildschirmarbeitsplätze; Begriffe.

Dieser Norm-Entwurf wird der Öffentlichkeit zur Prüfung und Stellungnahme vorgelegt, damit er erforderlichenfalls verbessert werden kann. Er ersetzt den Entwurf DIN 66233, Ausgabe April 1977, zu dem so wesentliche Einsprüche vorgebracht worden sind, daß die vorliegende Neufassung als zweiter Entwurf erforderlich wurde.

Die in diesem Norm-Entwurf festgelegten Begriffe gelten für Bildschirmarbeitsplätze mit digitaler Daten- und Textverarbeitung. Für Mikrofilm-Lesegeräte gilt die Norm DIN 19060.

Im Monat November 1980 wurden vom Normenausschuß Informationsverarbeitung (NI) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. die folgende Norm und der nachstehend genannte Norm-Entwurf veröffentlicht.

Auf dem Gebiet der Programmierung erschien die Norm

DIN 66030 Darstellungen von Einheitennamen in Systemen mit beschränktem Schriftzeichenvorrat.

Für die Einheiten im Meßwesen - insbesondere die SI-Einheiten - sind die internationalen Einheitszeichen in DIN 1301 Teil 1 und Teil 2 genormt. In Systemen mit beschränktem Schriftzeichenvorrat kann es vorkommen, daß nicht alle Einheitenzeichen wiedergegeben werden können. Zum Datenaustausch in solchen Systemen können die in dieser Norm angegebenen Darstellungen der Einheitennamen benutzt werden.

Die Darstellungen der Einheitennamen nach dieser Norm bieten Ausweichmöglichkeiten in kleinerem (Form I) oder größerem Maße (Form II) für solche Fälle, wo die Einheitenzeichen nicht anwendbar sind. Durch die Angabe "Systeme mit beschränktem Schriftzeichenvorrat" wird der Anwendungsbereich enger begrenzt. Das ist notwendig, weil sonst ein Durcheinander in der Einheitenschreibung entstehen kann. Weltweit einheitlich sind heute die internationalen Einheitenzeichen nach DIN 1301 Teil 1 beziehungsweise ISO 1000. Diese Einheitlichkeit zu durchbrechen, sollte nur dort erlaubt sein, wo dies die Unvollkommenheiten von Maschinen erzwingen, jedoch nicht aus anderen Gründen. Deshalb ist der Gebrauch der Darstellungen nach dieser Norm auf solche Fälle beschränkt, wo nicht alle Einheitenzeichen (nach DIN 1301 Teil 1 beziehungsweise ISO 1000) wiedergegeben werden können.

Diese Norm umfaßt die von der ISO herausgegebene Internationale Norm ISO 2955-1974 "lnformation processing - Representations of SI and other units for use in systems with limited character sets" und erhält zusätzlich die durch die neueren Beschlüsse der Generalkonferenz für Maß und Gewicht (CGPM) erforderlichen Ergänzungen.

Ferner ist die Richtlinie 80/81 EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliederstaaten der Europäischen Gemeinschaften über die Einheiten im Meßwesen berücksichtigt.

Gegenüber der Vornorm DIN 66030, Ausgabe Januar 1973, wurden die Vorsätze Exa und Peta sowie die Einheiten Becquerel, Gray und Sievert neu aufgenommen.

Die Einheit Ar in der Form II wurde durch "are" ("ARE") der internationalen Darstellung (vormals "ar", "AR") angepaßt.

Für die Einheit Liter wurde das von der CGPM angenommene Zeichen L neben 1 in die Darstellungsform I übernommen.

Die Einheiten Poise und Stokes sind in Übereinstimmung mit ISO 2955 aufgeführt; sie sind im geschäftlichen Verkehr innerhalb der Bundesrepublik Deutschland nur noch befristet zugelassen.

Für die Einheiten Dioptrie, metrisches Karat und Tex sind in ISO 2955 keine Darstellungen festgelegt.

Ferner erschien der Norm-Entwurf

DIN 66253 Teil 2 Informationsverarbeitung; Programmiersprache PEARL; Full PEARL, mit einer Einspruchsfrist bis 30. Juni 1981.

PEARL (Process and Experiment Automation Real Time Language) ist eine Programmiersprache, die vorwiegend dem Abfassen von Programmen zur Lösung von Aufgaben im Realzeitbetrieb auf digitalen Rechenanlagen dient.

Der Zweck dieser Norm ist, die Programmiersprache Full PEARL so festzulegen, daß ein weltweiter Austausch von Programmen, die in dieser Sprache abgefaßt sind, zwischen Datenverarbeitungsanlagen ermöglicht wird. Die Norm stellt damit die Grundlage für das Herstellen von Übersetzern und das Ausarbeiten von Anleitungen (Handbücher, Lehrbücher) zur Programmierung in Full PEARL dar.

Die Programmiersprache PEARL ist eine Gemeinschaftsentwicklung von deutschen Prozeßrechnerherstellern, industriellen Anwendern, wissenschaftlichen Instituten, Softwarehäusern und Gremien des VDI/VDE.

Mit Rücksicht auf den internationalen Anwender- und Interessentenkreis, dem Englisch als Fremdsprache geläufig ist, wurde die Beschreibung von PEARL in englischer Sprache verfaßt.