Java-Funktionalität beschränkt sich auf das Monitoring

Neue Netview-Version nähert sich TME-Plattform an

17.10.1997

Seit der Akquisition durch die IBM steht Tivoli vor der Aufgabe, Netview in die objektorientierte System-Management-Plattform TME 10 zu integrieren. Mit der jüngsten Version von Netview hat sich die IBM-Tochter dem Ziel zumindest angenähert, denn Netview ist nun als Architektur mit drei Funktionseinheiten entworfen.

Damit ähnelt das Netzverwaltungs-Werkzeug dem Aufbau des TME-Frameworks. Das Tivoli-Produkt ist üblicherweise als eine Plattform installiert, in der eine Komponente auf dem Management-Server im Datenzentrum, ein weiteres Teilstück des Frameworks, der sogenannte Midlevel Manager, auf den verteilten Servern und eine agentenähnliche Version auf den Desktops abgelegt ist.

Die fünfte Netview-Version basiert im wesentlichen auf einer zentralen Station sowie zwei Arten von regionalen Management-Servern, die die Endgeräte kontrollieren. Davon ist der eine für die remote Bedienung, der andere für Niederlassungen mit Administrations-Mitarbeitern vor Ort konzipiert. Tivoli erlaubt den Administratoren somit die zentrale Verwaltung heterogener Umgebungen, ohne jedoch die gesamte Management-Funktionalität und Bearbeitungslast auf einen einzelnen Rechner zu konzentrieren. Tivoli hat die TME-Netview-Integration vor allem dadurch verbessert, daß Netview-Server via TME-Konsole zu verteilen sind, und die regionalen Netview-Ausführungen das TME-Framework nutzen, um mit dem zentralen Server zu kommunizieren.

US-Analysten begrüßten beim ersten Blick auf das frische Tivoli-Elaborat verschiedene Leistungssteigerungen, verbesserte Sicherheitsmerkmale und neue Verfügbarkeits-Features. Die Annäherung an Java-basiertes Management wurde anerkannt, geht den meisten Fachleuten jedoch nicht weit genug. Die jüngste Netview-Version ist nun auch mit einem Java-fähigen Browser zu bedienen.

"Das Java-Interface für TME Netview bietet lediglich Monitoring-Funktionen, wogegen Unicenter TNG von Computer Associates vom Java-Browser die Verwaltung und Kontrolle der IT-Umgebung erlaubt", bemängelte etwa Jasmine Noel, Research Analyst bei D. H. Brown in Port Chester, New York. Die Version 5 von TME 10 Netview soll ab November 1997 auch in Deutschland lieferbar sein. Die US-Preise liegen bei 5000 Dollar pro Server und weniger als 1000 zu verwaltenden Knoten sowie 15000 Dollar für eine Server-Variante, die mehr als 1000 Clients integriert.