Neue Management-Strategie formuliert:ICL liebäugelt mit Fujitsu

31.07.1981

LONDON (hh) - Neun Wochen nach Übernahme der Verantwortung bei ICL, London, hat Robb Wilmot, neuer Managing Director des Unternehmens, eine Strategie formuliert, die dem angeknacksten Computerhersteller wieder auf die Beine helfen soll. Wilmot möchte ein Risiko-Management einführen und die Produktpalette bereinigen.

Eine Umschichtung der Forschungsausgaben und der Aufbau eines besseren Verhältnisses zur Software-Industrie seien weitere Schritte für die Zukunft, berichtet COMPUTERWORLD UK.

Die neue Richtung sei auch dadurch gekennzeichnet, daß Wilmot die Talente, die sich bei ICL-Mitarbeitern befinden, stärker Fördern möchte. So habe er bereits mit den Hardware-Entwicklungsteams die neue Richtung besprochen und sie dazu veranlassen können, die Entwicklungszeiten drastisch zu kürzen und mit besseren Margen zu arbeiten.

Dies soll erreicht werden durch frühzeitigen Einsatz neuer Technologien und Übernahme von Risiken, denn "ein risikoloses Projekt ist von Beginn an zweifelhaft", meint Wilmot. Zur Bereinigung der Produktpalette entschied der neue Managing Director, die Betriebssystem-Familie VME K fallen zu lassen und sich auf VME B zu spezialisieren. In etwa sechs Monaten sei auch eine Ausdünnung der 2900-Serie fällig.

Partnersuche

Die Vorstellungen Wilmots entsprechen den schon vorher gesetzten Zielen, die Produktionskosten zu senken und auch neue Partner für gemeinsame Entwicklungen zu suchen. So ist bekannt geworden, daß ICL an Gesprächen mit Fujitsu sehr gelegen ist. ICL wolle von der fenöstlichen Technologie profitieren und interessiere sich auch für japanische Halbleiter heißt es in London. Schon früher hatte das Unternehmen mit Hitachi Kontakt aufgenommen und einen japanischenglichen Technologietransfer vereinbart.