Neue Lizenzpraxis benachteiligt Grosskunden Microsoft verlangt fuer NT-Clients demnaechst zusaetzliche Gebuehren

30.09.1994

MUENCHEN (IDG/CW) - Microsoft will seine Lizenzbedingungen fuer saemtliche Server-Produkte aendern. Die Server-Lizenz fuer das Back- Office-Paket, das zunaechst Windows NT 3.5, SQL Server, SNA Server, Systems Management Server und Microsoft Mail umfassen wird, soll in den USA rund 2200 Dollar kosten. Fuer jeden Client sind zusaetzlich zirka 310 Dollar zu zahlen.

Auch hierzulande werden Server- und Client-Lizenzen kuenftig getrennt abgerechnet. Die Preise entsprechen nach Angaben der Unterschleissheimer Produkt-Managerin Susanne Baessler im wesentlichen denen des US-Marktes. Danach wuerde eine Server-Lizenz fuer 1000 Benutzer mehr als 24000 Dollar kosten. Bisher waren knapp 3000 Dollar zu berappen, da die Kosten ausschliesslich im Server- Bereich anfielen und unabhaengig von der Benutzeranzahl berechnet wurden. Wie Baessler mitteilt, werden mit Erscheinen der Windows- NT-Version 3.5 saemtliche Server-Produkte nach dem neuen Verfahren abgerechnet. Eine Server-Lizenz von NT werde dann etwa 1600 Mark kosten, pro Client seien rund 70 Mark zusaetzlich zu veranschlagen. Wie teuer die Server- und Client-Lizenzen fuer den SQL Server, den SNA Server, den Systems Management Server und MS Mail im einzelnen sein werden ist noch nicht geklaert.

Die Microsoft-Managerin raeumt ein, dass grosse NT-Kunden kuenftig staerker zur Kasse gebeten werden. Allerdings gestehe Microsoft den Clients - anders als die Konkurrenz - das Recht zu, auf saemtliche NT-Server zuzugreifen. Bei anderen Herstellern zahle ein Kunde, der beispielsweise ein System mit fuenf Servern und 500 Clients betreibe, die Gebuehren fuer fuenf Server und 2500 Clients, da jede Zugriffsberechtigung auf ein anderes Server-System extra berechnet werde.