International einheitliche Vertraege moeglich

Neue Lizenzpolitik von Lotus soll Verwaltungsaufwand verringern

09.04.1993

Zwar raeumt Lotus im Rahmen von MAP einen nicht naeher bezifferten Preisnachlass ein. Aber dieser wirke sich insgesamt kaum auf die Lizenzkosten aus, da immer mehr Programme zum Einsatz kaemen.

"Es werden immer mehr Pakete pro User genutzt. Grund dafuer ist die weitverbreitete Multitasking-Faehigkeit, bei der mehrere Programme gleichzeitig geladen werden", erklaert Ralf Blusch, Sales Planning Manager der Lotus Development GmbH. Auch die DDE- Funktionalitaet (Dynamic Data Exchange) setze voraus, dass mehrere Programme gleichzeitig aufgerufen werden.

Das Lizenzprogramm ist in vier Teile gegliedert

Das Lizenzprogramm von Lotus gliedert sich in vier Teile: fuer Kleinbetriebe und Privatanwender, fuer den Mittelstand, fuer Grossbetriebe und fuer Konzerne. Kleinbetriebe und Privatanwender haben die Moeglichkeit, den Rabatt des Lotus Licence Pack in Anspruch zu nehmen. Er betraegt beim Kauf von 20 Softwarepaketen 30 Prozent des Listenpreises. Da der Strassenpreis meist unter diesem Wert liegt, duerfte dieses Angebot kaum in Anspruch genommen werden.

Auf den Mittelstand ausgelegt ist das Programm MAP Desk, das von einer Mindestbestellung von 100 Lizenzen eines Desktop-Produkts ausgeht. Ueber die Hoehe des Preisnachlasses moechte Lotus keine Angaben machen. "Je groesser die Bestellung, desto groesser der Rabatt", war alles, was Blusch zu diesem Thema preisgab.

An Grossbetriebe richtet sich das Lizenzprogramm VIP I, an Konzerne das VIP II. Fuer die Teilnahme muessen wie bei der Mittelstandsversion mindestens 100 Produkte abgenommen werden, wobei der Abschluss eines zweijaehrigen Wartungsvertrags obligatorisch ist. Fuer die Maintenance berechnet Lotus jaehrlich 20 Prozent des Bezugspreises der Software. Firmen mit Auslandsvertretungen haben die Moeglichkeit, mit Lotus Konditionen auszuhandeln, die fuer alle betroffenen Niederlassungen gelten. Das gesamte Angebot wird ueber autorisierte MAP-Vertriebspartner angeboten.

Auch andere Softwarehersteller haben spezielle Angebote fuer Grosskunden. So bietet Borland bei der Abnahme von mindestens 150 Lizenzen oder Updates pro Jahr deutliche Preisnachlaesse. Nach dem Motto "Pay as you go" erfolgt die Abrechnung quartalsweise. Bei Microsoft muss der Anwender mindestens 1000 Lizenzen erwerben, um in den Genuss eines unternehmensweiten Lizenzangebotes zu kommen.