Neue Hub-Generation vorgestellt Synoptics zielt auf Verwaltung strukturierter High-speed-Netze

05.11.1993

MUENCHEN (CW) - Die Einrichtung und Organisation strukturierter Netze soll eine neue Produktreihe von Synoptics Communications erleichtern. Die kalifornische Internetworking-Company hat hierzu den neuen intelligenten Hub "Lattis System 5000" sowie ein neues Release der Netz-Management-Software "Optivity" vorgestellt.

Lattis System 5000 ist nach Angaben von Synoptics der erste intelligente Hub mit Features zur zentralen Konfiguration und Kontrolle innerhalb einer strukturierten Netzarchitektur. Aehnlich wie ein Hub Hunderte von Anwendern miteinander verbindet, koennen ueber die neue Inter-networking-Komponente Dutzende von Hubs vernetzt werden, so dass ein einziges, zentral zu verwaltendes System entsteht. In einem um einen zentralen System-5000-Hub konfigurierten Netz haben demnach, wie es in einer Mitteilung der Synoptics Commu-nications Deutschland GmbH heisst, Anwender aus dem gesamten Unternehmen direkten Zugang zueinander sowie zu zentralisierten Servern und anderen kritischen Ressourcen.

Logische Arbeitsgruppen im strukturierten Netz

Der System-5000-Hub laesst sich vollstaendig per Software konfi- gurieren. In einem strukturierten Netz ermoeglicht die neue Synoptics-Loesung daher die Einrichtung logischer Arbeitsgruppen, so dass physikalisch getrennte Anwender ueber das Netz nicht nur untereinander, sondern auch mit bestimmten Anwendungen verbunden sein koennen. Da Systembestandteile wie Server und Router in der Regel ebenfalls per Softwaresteuerung zu ueberwachen sind, koennen Netz-administratoren dem Hersteller zufolge kritische Ressourcen von ihrem Verwaltungsrechner aus per drag & drop an konkrete logische Netze verteilen.

Die modulare Architektur des Hubs ist fuer 52 Ethernet-Segmente, 26 Token-Ring-Konfigurationen oder fuenf FDDI-Ringe ausgelegt. Fuer die insgesamt 14 Slots des Standard-Chassis werden laut Synoptics entsprechende "Cluster"-Host-Module mitgeliefert. Jeder Segment- beziehungsweise Ring-Cluster ist dabei mit einem Glasfaser- und drei bis vier kupfernen Host-Anschluessen ausgestattet, wobei die einzelnen Module ueber die Glasfaser-Ports an Hubs der Klassen "System 2000" und "System 3000" angeschlossen werden koennen.

Hardwaremaessig basiert die neue Internetworking-Box durch speziell angefertigte ASICs fuer das Management auf einer neuen, verteilten Architektur - das heisst, fuer Verwaltungsfunktio-nen sind dedizierte Hard- und Software-Agenten vorgesehen. So reserviert ein entsprechend konfigurierter System-5000-Hub rund 400 MIPS ausschliesslich zur Netzverwaltung, wobei in jedem Verwaltungsmodul ein mit 33 Megahertz getakteter 68040-Prozessor zur Speicherung, Analyse und Verarbeitung von Verwaltungsdaten arbeitet.

Mit ihrer neuen Hub-Loesung will die kalifornische Company den Anwendern eine Basis fuer Migrationsschritte in Sachen kommender Hochgeschwindig-keits-Technologien bieten. So ist fuer das naechste Jahr vorgesehen, Module sowohl fuer das Fast-Ethernet-Frame- als auch fuer das Fast-Matrix-ATM-Switching zu integrieren. Als Voraussetzung fuer die Verwaltung virtueller Netze mittels einer Switching-Technik sieht Synoptics aber auch die Faehigkeit, logische Zusammenhaenge zu betrachten, die durch die physischen Verbindungen zwischen den Anwendern und einzelnen Komponenten im Netz gegeben sind. Hierzu soll das neue Release 4.0 des Mana- gement-Systems Optivity dienen, das strukturierte Netze unter- stuetzt und in stark segmentierten Architekturen entsprechende Funktionen bis auf Systemebene bereitstellt.

So ist es mit Optivity 4.0 nach Angaben des Herstellers bei- spielsweise moeglich, unter dem Netz-Management-Aspekt eine Konfiguration mit einem zentralen System-5000-Hub sowie einer Reihe von angeschlossenen dezentralen System-3000- oder -2000-Hubs als ein integriertes, zusammenhaengendes System zu betrachten. Dabei macht ein objektorientiertes User-Interface die jeweiligen Ablaeufe durch Icons anschaulich; der Administrator kann also die einzelnen Netzkomponenten, das Netz fuer sich sowie die einzelnen Server und andere Dienste als Objekte betrachten.

Ueber ein sogenanntes Network Center View ist es dabei moeglich, einzelne Ressourcen im Netz zur Erstellung und Konfiguration logischer Arbeitsgruppen zu organisieren. Optivity 4.0 beinhaltet darueber hinaus Sicherheitsmechanismen, die den System-verwalter vor Eingriffen warnen, die das Netz eventuell ueberlasten. So ermoeglicht eine "Undo"-Funktion auch die Zuruecknahme einer Aenderung. Das neue Opti-vity-Release soll in einer Version fuer den Sunnet-Manager ab Ende November ausgeliefert werden, fuer das erste Quartal 1994 bereitet Synoptics eigenen Angaben zufolge die Freigabe von Releases fuer IBMs Netview und HPs Openview fuer Unix vor.