Hewlett-Packard setzt auf optimistische Prognosen:

Neue HP-Produkte für Desktop-Publishing

06.03.1987

MÜNCHEN (CW) - Mit Datapro-Schätzungen zur Entwicklung des Desktop-Publishing -(DTP)-Marktes begleitete Hewlett-Packard die Ankündigung einiger neuer DTP-Produkte. Bis 1990, prognostizieren die Marktforscher, werden Unternehmen rund 40 Prozent ihres PC-Budgets in DTP-Projekte stecken.

Derzeit gebe es weltweit rund 320 000 Tisch-Laserdrucker, deren Anzahl bis 1990 auf 1,5 Millionen ansteigen soll. Ins Kalkül einbezogen haben die HP-Manager auch, daß nach Datapro-Schätzungen im Moment nur vier Prozent des PC-Budgets ins Desktop-Publishing gesteckt werden. Außerdem geht man in Böblingen davon aus, daß weltweit bis 1990 rund 10 Milliarden Mark für DTP-Systeme ausgegeben und daß 25 Prozent aller PC-Besitzer ein solches System anwenden werden.

Was die Entwicklung des Druckermarktes betrifft, stützt sich HP auch auf Diebold-Prognosen. So führte Marketing-Leiterin "Personal Computer" Katharina Gregor aus, daß bis 1991 rund 50 Prozent des Umsatzes am Druckermarkt mit sogenannten andruckfreien Druckern realisiert werde. Typenrad-Systeme hätten dann nur noch ein Prozent Marktanteil. Man könne davon ausgehen, daß Niedrigstpreis-Lasersysteme langfristig Typenrad- und Matrixdrucker ersetzen, während die höherwertigen Systeme im DTP-Bereich zum Einsatz kämen. Weltweit hält HP nach Angaben von Frau Gregor mit 300 000 HP-LaserJets (Stand November 86) bereits 45 bis 50 Prozent des Marktes für Systeme mit einer Leistung von bis zu zehn Seiten pro Minute. Damit sei der HP-LaserJet Industrie-Standard.

HP hat jetzt einen neuen Laser-Drucker mit der Bezeichnung LaserJet II angekündigt. Er sei zum LaserJet Plus kompatibel und drucke acht Seiten in der Minute. Der Preis für die Grundausstattung mit 512 KB Speicherplatz wird mit 7200 Mark angegeben. Diese Speichergröße reiche aus, um das Mischen von Text und Grafik vorab zu ermöglichen. Neu an dem System ist das Druckwerk (LBX-SX von Canon) und die Papierführung, mit der die Blätter geradlinig durch das System gezogen und so abgelegt werden, daß manuelles Umsortieren laut Hersteller entfällt. Über einen internen Steckplatz kann die Speicherkapazität des LaserJet Il um 1, 2 oder 4 MB erweitert werden. Außerdem habe das Produkt zwei Steckplätze für Schriftart-Kassetten, auf die gleichzeitig von verschiedenen Anwendern zugegriffen werden kann.