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Neue Features verzögern den Communicator 5

07.10.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die AOL-Tochter Netscape Communications hat das nächste große Release 5.0 ihres Internet-Clients "Communicator" auf eine etwas längere Bank geschoben. Die Software, die größtenteils im Rahmen des Open-Source-Projekts Mozilla.org entsteht, soll noch um zwei Neuheiten ergänzt werden, die dem Hersteller so wichtig sind, daß er eine weitere Verzögerung in Kauf nimmt und zumindest zwischenzeitig dem Erzrivalen Microsoft das Feld überläßt.

Zum einen soll der E-Mail-Bereich des Communicator mit einer neu entwickelten Instant-Messaging-Komponente verschmolzen werden, die neben klassischen elektronischen Botschaften auch Kommunikation in Echtzeit ermöglicht. Die Kontakte eines Benutzers werden dabei in einem Fenster aufgelistet. Ist der Kommunikationspartner gerade online, wird eine Botschaft automatisch "live" als Instant Message versandt; andernfalls wählt der Communicator den normalen Mail-Versand. Die zweite Neuheit ist die Benutzerschnittstelle "XUL" (Extensible User Interface, sprich: "Zool" - wer erinnert sich noch an "Ghostbusters"?). Entwickler können über diese Programmierschnittstelle das Erscheinungsbild des Browsers (inklusive Menüs, Buttons und Adreßleiste) in XML (Extensible Markup Language) ihren Wünschen anpassen und müssen nicht auf klassische Programmiersprachen zurückgreifen.