Eigenes Directory erschwert die Verwaltung

Neue Exchange-Version ist nun besser skalierbar

25.07.1997

Mit dem für Ende des Jahres angekündigten nächsten Release von Exchange kommt Microsoft endlich dem Drängen der Anwender nach, auf einem Server mehr User verwalten zu können. Hierzu hat der Softwaregigant das 16-GB-Limit für den Mail-Speicher aufgehoben. Zu den weiteren Neuerungen von Osmium gehören eine verbesserte Unterstützung der Internet-Protokolle sowie ein neues Feature namens "Dumpster". Dieses vereinfacht laut Berichten von Betatestern die Wiederherstellung von gelöschten Nachrichten.

Entsprechend positiv nahmen die rund 100 Betatester die Neuerungen auf, zumal sie eine deutliche Verringerung des administrativen Overheads bedeuten. Dies, weil aufgrund des größeren Mail-Speichers die Zahl der benötigten Server deutlich geringer ist. Dank der Unterstützung des Internet Message Access Protocol 4 (IMAP 4) sind jetzt selbst Anwender, die nicht mit der Plattform verbunden sind, bei der Bearbeitung ihrer Mails flexibler. Ebenso neu ist die Unterstützung des Lightweight Directory Access Protocol (LDAP).

Allerdings können alle diese Neuentwicklungen nicht über ein Manko hinwegtäuschen: Osmium hat wie die aktuelle Exchange-Version ein eigenes Directory und verursacht so unnötigen Mehraufwand. Eine Vereinfachung erwarten Anwender und Analysten erst, wenn Microsoft nächstes Jahr Windows NT 5.0 mit dem Verzeichnisdienst Active Directory ausliefert.

Einen anderen Schwachpunkt sieht ein Teil der Betatester in dem Formular-Designer von Exchange, der nach wie vor nur sein eigenes proprietäres Format unterstützt. Diese Klientel wünscht sich für die Erstellung von Groupware-Applikationen eine HTML-kompatible Version. Ein Verlangen, dem Microsoft durchaus nachkommen will.