"Image Output Module Delphax 2460" aus Kanada

Neue Druckertechnologie: Ionen-Deposition

17.07.1981

NEW YORK N. Y. (cw) - Wer für eine umfangreiche Druckausgabe auf nichtmechanische Hochleistungsdrucker angewiesen ist, darf aufatmen: Im nächsten Jahr kann mit erheblichen Preissenkungen auf diesem Gebiet gerechnet werden. Sie dürften nicht zuletzt einem neuartigen Druckverfahren zu verdanken sein, das auf der Ionen-Depositions-Technologie beruht. Ein Druckmechanismus, der nach diesem Prinzip arbeitet, wurde vor kurzem von der kanadischen Delphax Systems in New York vorgestellt.

Delphax behauptet, es sei die erste kommerziell lieferbare Einheit, die nach dem Prinzip des "Ion Deposition Printing" arbeitet und in nichtmechanische Drucksysteme integriert werden könne. Die Anschaffungskosten würden nur halb soviel als die üblicher Hochleistungsdrucker betragen.

Der "Image Output Module Delphax 2460" ist das Einführungsprodukt des vor kurzem gegründeten kanadischen Unternehmens. An den Entwicklungskosten haben sich die Dennison Manufacturing Co. und die Canadian Development Corporation mit 15 Millionen Dollar beteiligt. Delphax verkauft den Druckmechanismus zwar nur auf OEM-Basis an Hersteller, damit diese die Einheit in ihre eigenen Drucksysteme einbauen, die mit den Systemen IBM 6670 und Xerox 5700 in Wettbewerb treten und die beide so an die 75 000 Dollar kosten, betont Gary Ampulski, Präsident und Geschäftsführer. Außer der beträchtlichen Senkung der Anschaffungskosten für diese Art von Drucker stellt die Ionen-Depositions-Technologie auch eine drastische Senkung der Betriebskosten auf etwa ein Viertel der von bestehenden Systemen in Aussicht, sagte Ampulski. Das Unternehmen veranschlagt die Betriebskosten von Kaufsystemen bei einer Monatsproduktion von 100 000 Druckseiten auf insgesamt 1,5 Cent je Seite. Die Druckleistung beträgt 60 Seiten in der Minute.

Die Ionen-Depositions-Technologie wurde in den vergangenen sieben Jahren von Dennison entwickelt, die der Delphax Systems die Patentrechte übertrug. Die gegenwärtigen Hochleistungsdrucksysteme beruhen auf elektrostatischen und Laserverfahren und sind, wie Sprecher von Delphax mitteilten, technisch sehr aufwendig, kostspielig und nicht zuverlässig genug. Außerdem seien die gegenwärtigen nichtmechanischen Drucker im Prinzip modifizierte Kopierer, wohingegen es sich beim 2460 um eine völlige Neukonstruktion handele. Delphax verkauft den Druckmechanismus für 8000 Dollar bei Abnahme von mindestens 500 Einheiten. Der Drucker arbeitet mit gewöhnlichem Papier und hat eine Leistung von mindestens 60 Seiten in der Minute. Gedruckt wird mit 240 Pixel (Bildelemente) je Zoll auf 8,5 Zoll x 11 Zoll großes Formular, wobei die Rasterabtastung durch die Formatierung des Systemherstellers erfolgt.

Die OEM-Hersteller bauen die Formatierung, Formulareinrichtung sowie die Schnittstellen ein und bringen den Druckmechanismus in ihrem eigenen Gehäuse unter. Trotz dieser Vervollständigung dürften die OEM-Unternehmen in der Lage sein, den nichtmechanischen Hochleistungsdrucker zum halben Preis der gegenwärtig existierenden Modelle auf den Markt zu bringen.

(Übersetzt aus Computerworld vom 15. 6. 81 von Hans J. Hoelzgen, Böblingen)