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Neue Datenklau-Skandale in den USA

13.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - LexisNexis, die Datenbanktochter von Reed Elsevier, musste einräumen, dass wahrscheinlich persönliche Daten (wie Sozialversicherungs- und Führerscheinnummern) von 310.000 US-Bürgern aus ihren Rechnern ausgespäht wurden. Die Zahl der Betroffenen ist damit zehn Mal so hoch wie ursprünglich angenommen. LexisNexis hatte bei einer internen Revision allein in den vergangenen zwei Jahren 59 Sicherheitsbrüche festgestellt.

Unabhängig davon hat die Tufts University "vorsorglich" rund 106.000 Ehemalige und sonstige Geldgeber angeschrieben und gewarnt, ihre Daten (darunter Namen, Adressen, Sozialversicherungs- sowie Kreditkartennummern) seien möglicherweise aus einer Fundraising-Datenbank abgezogen worden.

Damit dürften die Rufe noch lauter nach Gesetzen werden, die Daten-Broker daran hindern, personenbezogene Daten ohne Zustimmung der Betroffenen anzuhäufen und die eine bessere Absicherung von Datenbanken allgemein vorschreiben. Erst kürzlich hatte die US-Firma ChoicePoint eingestanden, dass Datendiebe, die sich als legitime Kunden ausgaben, Informationen über rund 145.000 Personen gestohlen hatten. Auch bei verschiedenen Banken, Fonds und anderen Unis waren sensible Daten abhanden gekommen. (tc)