SCM-Spezialisten wollen Geschäfte wieder in Schwung bringen

Neue CEOs für i2 und Manugistics

30.07.2004

Bei den Anbietern von Supply-Chain-Management-(SCM-)Lösungen dreht sich das Personalkarussell. Angesichts schlechter Quartalsergebnisse müssen sich die Firmen etwas einfallen lassen, um die Geschäfte wieder anzukurbeln. So verzeichnete i2 in seinem Ende Juni abgeschlossenen zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang um neun Prozent auf 111 Millionen Dollar. Die Lizenzeinnahmen fielen von 17 auf zwölf Millionen Dollar. Unter dem Strich blieb i2 ein Gewinn von zwölf Millionen Dollar nach einem Plus von einer Million Dollar im vergangenen Jahr.

Seine liquiden Mittel konnte das Softwareunternehmen im zurückliegenden Vierteljahr von 55 auf 345 Millionen Dollar aufstocken. Maßgeblichen Anteil daran hatten Investitionen des Kapitalgebers Q Investments und des Firmengründers Sidhu, die insgesamt 120 Millionen Dollar zuschossen. Dem gegenüber standen außerplanmäßige Ausgaben von über 50 Millionen Dollar, die das Unternehmen für die Beilegung von Rechtstreitigkeiten mit Anlegern und der US-amerikanischen Börsenaufsicht aufwenden musste.

Nachdem diese Querelen offenbar beigelegt sind, will der Anbieter mit einem neuen Firmenchef einen Neuanfang wagen. Sobald ein CEO gefunden sei, werde er sich auf den Chairman-Posten zurückziehen, kündigte Sidhu an, der das Unternehmen 1988 gegründet hatte. Die Suche sei bereits angelaufen. Mit dem zurückliegenden Quartal sei er zufrieden, erklärte der noch amtierende CEO. "Wir haben viel unternommen, um i2 richtig zu positionieren. Jetzt ist jedoch die Zeit reif dafür, einen erstklassigen neuen CEO anzuwerben."

Einen solchen will Konkurrent Manugistics bereits gefunden haben. Cowan hatte den SCM-Spezialisten Exe Technologies gegründet und später an SSA Global verkauft. Er löst Owens ab und nimmt ab sofort die Geschäfte von Manugistics in die Hand. Branchenbeobachter bewerteten den Wechsel als notwendige und richtige Entscheidung. Die bisherige Führung habe in den zurückliegenden Monaten enttäuscht, erklärte Patrick Walravens, Analyst von JMP Securities. So sei es zwar gelungen, den Verlust im Ende Mai abgeschlossenen ersten Finanzquartal des Geschäftsjahres 2004/05 von 18,5 auf 7,7 Millionen Dollar zu reduzieren. Jedoch schrumpften die Einnahmen im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 51,6 Millionen Dollar. Die Lizenzerlöse brachen um 48 Prozent auf 10,4 Millionen Dollar ein. (ba)