Neue Auswahlverfahren für Green-Card-Bewerber

13.02.2001
Das Dienstleistungsangebot rund um die Green Card will die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) der Bundesanstalt für Arbeit mit Hilfe der Internationalen Organisation für Migration (IOM) verbessern. Vor allem kleinere Unternehmen haben so die Möglichkeit, geeignete IT-Experten rascher zu finden und zu rekrutieren.

Die IOM in Berlin bietet in 24 Länderbüros internationale Hilfsprogramme für Migranten an. Durch die gemeinsamen Aktivitäten von ZAV und IOM sollen deutsche Unternehmen ausländische IT-Spezialisten einfacher und schneller als bisher rekrutieren können. So haben Unternehmen ab sofort die Möglichkeit, das in der Bundesanstalt für Arbeit online angegebene Profil des Bewerbers in den Heimatländern überprüfen zu lassen: Fachliche Eignungstest ermitteln, ob der Wunschkandidat den betrieblichen Anforderungen entspricht."Mit diesem neuen Service vermeiden die Unternehmen einen hohen Zeit- und Kostenaufwand und vor allem Fehlentscheidungen bei der Suche nach IT-Experten", betont Jürgen Goecke, Direktor des ZAV. Besonders wichtig sei dies für kleine und mittlere Unternehmen. Diese verfügten seltener als große Betriebe über vorteilhafte logistische Voraussetzungen, etwa weltweite Niederlassungen.

Interessierte Firmen geben die gewünschten Dienstleistungen online in Auftrag. Im Rahmen von Tests prüfen die Länderbüros dann die Hochschulabschlüsse der Computerexperten und übersetzen diese sowie andere wichtige Dokumente. Sie organisieren zudem Sprachtests und Einstellungsgespräche im Herkunftsland. Den erfolgreichen Stellenbewerbern gibt IOM Integrations- und Übersiedlungshilfen: Die Organisation erledigt Visaformalitäten und platziert die IT-Spezialisten in Orientierungs- und Sprachkursen zum Thema "Leben in Deutschland". Die Kosten für die Angebote der IOM richten sich nach dem jeweiligen Land und dem Umfang der gewünschten Leistungen. In der IT-Expertenbörse der Bundesanstalt für Arbeit präsentieren sich unter http://www.arbeitsamt.de über 6100 Bewerber aus rund 100 Ländern. Die meisten Interessenten kommen aus Asien mit 21 Prozent und Osteuropa mit fast 40 Prozent. Der Anteil der Frauen ist mit insgesamt elf Prozent gering. Mehr als die Hälfte der Bewerber ist jünger als 30 Jahre. Die Arbeitsämter haben nach Angaben der ZAV inzwischen über 4800 Green Cards vergeben. Dies entspreche etwa zwei Drittel der Hochschulabsolventen, die jährlich an deutschen Universitäten und Fachhochschulen ausgebildet werden.