Neue Aufgaben fuer OSF und Unix International IBM/HP-Koalition will Unix-Standards setze

03.09.1993

NEW YORK (CW) - Ueber Jahre beharkten sich die verschiedenen Unix- Konsortien der DV-Industrie. Der Angriff von Microsoft auf den Server-Markt mit Windows NT hat die Branche aufgeschreckt. Jetzt wollen die Mitglieder der COSE-Initiative (Common Open Software Environment) unter Fuehrung von IBM und Hewlett-Packard Unix vereinheitlichen.

Verbruederung in New York: 24 Computerfirmen - darunter IBM, HP, AT&T, DEC und Novell - trafen sich am Mitwoch, den 1. September 1993, um die Vereinheitlichung von Unix bekanntzugeben. Die bei COSE engagierten Unternehmen hatten bisher das Unix-Betriebssystem von ihren Standardisierungsbemuehungen ausgenommen. Nun soll im Rahmen einer COSE-2-Vereinbarung ein einheitliches Application Programming Interface (API) verabschiedet werden, so dass jede von einem Entwickler geschriebene Anwendung nach Rekompilation auf beliebigen Unix-Systemen lauffaehig ist. In New York wurden auch die Aufgaben der bisher mit der Unix-Standardisierung befassten Organisationen OSF und Unix International neu definiert.

COSE-2 soll zu der von Novell bei der USL-Uebernahme versprochenen Unix-Vereinheitlichung fuehren. Nach den Vorstellungen von Novell werden kuenftig alle Unix-Versionen auf der naechsten Microkernel- basierten Generation von Unixware beruhen. Um ein neuerliches Auseinander- driften in inkompatible Derivate zu verhindern, hat das Unternehmen angekuendigt, nur noch ausgewaehlte Unternehmen mit Unix-Sourcecode zu beliefern. COSE organisiert eine Konferenz auf der "ComputerWorld Expo" am 15./16. November in Frankfurt.