Neue Arbeitsplätze gibt es in der Servicebranche

10.04.2007
Deutsche Dienstleister wollen 450.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Besonders eifrig stellen IT-Serviceunternehmen ein.
Die Beschäftigung in der deutschen Servicebranche boomt. 23 Prozent der befragten Unternehmen suchen Mitarbeiter, nur zwölf Prozent wollen ihre Belegschaft verkleinern.
Die Beschäftigung in der deutschen Servicebranche boomt. 23 Prozent der befragten Unternehmen suchen Mitarbeiter, nur zwölf Prozent wollen ihre Belegschaft verkleinern.

Getragen wird der Boom unter den deutschen Serviceunternehmen von dem anhalten hohen Export. Zudem rechnen die Dienstleister damit, dass die anhaltend starke Nachfrage aus dem Ausland die Binnenkonjunktur bald anschieben wird. Selbst Anbieter, deren Geschäft sehr personalintensiv ist, planen wieder Einstellungen. Dazu zählen etwa Leasinggesellschaften, private Bildungsanbieter, Kinobetreiber und Sportstudios. Aufgrund dieser optimistischen Einschätzung rechnet der Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) mit rund 450.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen im Servicesektor. Das ist Ergebnis einer Umfrage des DIHK unter rund 10.000 deutschen Unternehmen.

"Insbesondere Branchen wie die IT-Dienstleister, die Werbewirtschaft, die Sicherheitsdienstleister, die Zeitarbeitsunternehmen und nach Jahren der Jobflaute auch wieder die Verkehrs- und Logistikwirtschaft schaffen neue Jobs", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Sie suchen aber gleichzeitig nicht selten vergeblich nach passenden Mitarbeitern."Um diesen zunehmenden Fachkräftemangel in den Griff zu bekommen, fordert der DIHK ähnlich wie der Bitkom, die Zugangshürden für qualifizierte ausländische Fachkräfte die zu senken. "Gerade die IT-Branche würde davon profitieren", so der DIHK-Hauptgeschäftsführer.

Die deutschen IT-Dienstleister schauen überwiegend zuversichtlich in die Zukunft. 44 Prozent bezeichnen ihre Lage als gut, neun Prozent als schlecht. Daraus ergibt sich – wie dargestellt - ein Saldo von 35 Prozentpunkten.
Die deutschen IT-Dienstleister schauen überwiegend zuversichtlich in die Zukunft. 44 Prozent bezeichnen ihre Lage als gut, neun Prozent als schlecht. Daraus ergibt sich – wie dargestellt - ein Saldo von 35 Prozentpunkten.

Insgesamt beurteilen 44 Prozent der befragten Servicefirmen ihre derzeitige Lage als gut, lediglich neun Prozent berichten von Problem. Daraus ergibt sich für die gesamte Dienstleistungsbranche ein Saldo von 35 Prozent. Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Servicebranchen zeigt sich, dass es den IT-Dienstleister mit einem Saldo von 44 Prozent derzeit am besten geht. Im Herbst 2006 belief sich der Saldo auf 29 Prozent. Damit übertrifft die aktuelle Geschäftslage sogar die gute Stimmung aus dem Boomjahr 2000.

Mit einem Saldo von 32 Prozentpunkten erweisen sich die IT-Dienstleister als wichtigste Quelle für den Personalaufbau. 40 Prozent der IT-Service-Provider stellen Mitarbeiter ein, acht Prozent planen Entlassungen.
Mit einem Saldo von 32 Prozentpunkten erweisen sich die IT-Dienstleister als wichtigste Quelle für den Personalaufbau. 40 Prozent der IT-Service-Provider stellen Mitarbeiter ein, acht Prozent planen Entlassungen.

Auch beim Beschäftigungssaldo belegen die IT-Anbieter mit 32 Prozentpunkten einen Spitzenplatz. 40 Prozent der Unternehmen suchen Personal, acht Prozent wollen sich von Mitarbeitern trennen. Wie viele Arbeitsplätze die IT-Servicebranche unterm Strich schaffen wird, lässt die DIHK-Analyse offen. Die Umfrage untermauert jedoch den Trend, IT-Jobs von den Anwenderfirmen zu den Serviceanbietern zu verlagern. Vor wenigen Wochen hatte das Beratungshaus A.T.Kearney aufgrund einer Anwenderbefragung herausgefunden, dass deutsche Konzerne rund 120.000 IT-Arbeitsplätze streichen wollen. (jha).