Virtualisierung und Cloud Computing

Neue Anforderungen an das Server-Management

20.09.2010
Von 
Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de

Backup und Recovery

Physische Server mit direct attached Storage halten oftmals lokale Daten, die regelmäßig gesichert werden müssen. Dies passiert durch Backupagenten auf den Servern. Der Agent muss auf das zu sichernde System abgestimmt sein. Ferner muss er genügend Ressourcen erhalten, um die Sicherung auch in der vorgegebenen Zeit durchführen zu können. Um den Tagesbetrieb nicht zu sehr zu stören, erfolgt die Sicherung meistens nachts in speziell dafür reservierten Zeiträumen - dem Backupfenster. Zwar lassen sich prinzipiell auch virtuelle Systeme durch diese Verfahren sichern, doch das führt schnell zum Engpass. Wenn alle virtuellen Gäste gleichzeitig die Datensicherung durchführen, so wird oftmals der Host überlastet. Hier gilt es Rücksicht zu nehmen und das Backup zu verteilen. Alternativ bieten virtuelle Infrastrukturen auch eine Sicherung der virtuellen Maschinen durch den Host oder das Speichersystem. Beim Einsatz von virtuellen Systemen sind daher die Sicherungskonzepte zu überdenken und in der Regel auch anzupassen. Dies gilt auch für den Einsatz von Speichersubsystemen, denn sie beinhalten meist komfortablere Möglichkeiten der Datensicherung als die traditionellen Backup-Tools.

Energiemanagement

Ein gänzlich neuer Aspekt, mit dem sich Administratoren in Zukunft auseinander setzen müssen, besteht im Energiemanagement. Oftmals fällt dabei das Augenmerk allein auf die Energieeinsparung durch statische Techniken. Dies sind stromsparende Baugruppen und Rechner, aber auch die Ausrichtung des Rechenzentrums an den Aspekten einer effizienten Kühlung. Hinzu kommen dynamische Maßnahmen zur Energieeinsparung wie etwa die temporäre Anpassung der Rechenleistung an den aktuellen Bedarf. Das Spektrum reicht dabei von der Anpassung der CPU-Taktung bis zur Deaktivierung von CPU-Cores oder ganzer Server. Leistungsspitzen sollen ferner aus der Cloud bedient werden können. Viele dieser Techniken basieren auf der Lastverteilung durch Migrationen der virtuellen Server. All diese Maßnahmen bleiben nicht ohne Auswirkungen auf die Infrastruktur des Rechenzentrums wie auch der Kühlung. In Zukunft sind hier intelligentere Konzepte gefordert. Dies verlangt nach Hilfen zur dynamischen Ausrichtung des gesamten Rechenzentrums an den jeweils aktuellen Anforderungen.