Künftig reine Software-Company

Neuanfang bei VA Linux

16.11.2001
MÜNCHEN (CW) - VA Linux will sich in VA Software umbenennen und hat aus "Sourceforge" das erste kommerzielle Programm für Projekt-Management gemacht.

Der Abschied des einstigen Nasdaq-Börsenstars VA Linux vom Hardwaregeschäft hat weit reichende Folgen. Das Unternehmen, das einst vorkonfigurierte Linux-Rechner auslieferte, sieht auch keine großen Chancen, mit Services Geld zu verdienen, und verschreibt sich jetzt ganz der Software. Als Konsequenz soll der Firmenname künftig VA Software Corp. lauten. Es wäre schon die zweite Umfirmierung; denn 1993 ging das Unternehmen als VA Research an den Start. Im Rahmen der Umbenennung verhandelt die Firma mit der Nasdaq, weil das Börsenkürzel LNUX nicht mehr passt.

Ungewiss ist das weitere Schicksal des "Open Source Development Network" (OSDN), das VA bisher mit Hard- und Software sowie Personal getragen hatte. Das OSDN bietet mehreren Entwickler-Communities und Linux-Nachrichtendiensten eine Plattform. Dazu gehören Slashdot, Freshmeat, Newsforge, Themes.org, Thinkgeek, Linux.com und Sourceforge.

Von Sourceforge, einem System zur Koordinierung von Open-Source-Projekten, verspricht sich VA Linux viel. Das jetzt genau zwei Jahre existierende Programm ist im Versionsstand 3.0 und hat bisher rund 250000 Entwicklern bei der Zusammenarbeit an 28000 Open-Source-Projekten geholfen. Solch ein Interesse hat VA Linux auf eine Geschäftsidee gebracht.

Jetzt will VA Linux eine Sourceforge-Version vermarkten, die es Unternehmen erleichtern soll, Überblick über ihre Softwarebestände zu bewahren, Entwicklungsprojekte besser zu organisieren und die Arbeitsfortschritte genauer zu kontrollieren. Das nur in englischer Sprache erhältliche Programm kostet pro Arbeitsplatz und Jahr 700 Dollar. (ls)