Netzwerker Corvus Inc. flieht vor Gläubigern

08.07.1988

SAN JOSE (IDG) - Nach drei Jahren in den roten Zahlen, wiederholtem Personalabbau und Pleitegerüchten hat der Netzwerkpionier Corvus Systems Inc. gemäß Chapter eleven des US-Konkursrechts bei Gericht Schutz vor seinen Gläubigern beantragt.

Vier Monate bleiben dem neuen Geschäftsführer, Joseph Rooney, einen Reorganisationsplan vorzulegen. Danach kann die Firma verkauft werden. Gegen Corvus bestehende Forderungen können während dieser Zeit in den USA nicht eingetrieben werden.

Rooney, der das Finanzmanagement der letzten Zeit selbst mit einem Drahtseilakt vergleicht, spielt die Situation herunter: "Wir sagen unseren Kunden, daß wir nicht bankrott sind, sondern nur die Firma für eine Weile ins Sanatorium gesteckt haben."

Als Therapie ist nun eine neue Ausrichtung am Markt geboten; das Hauptproblem der 1979 gegründeten Firma liegt in ihrer zurückhaltenden Politik in puncto Standards. Außerdem gingen Versuche daneben, im PC-Markt und im Laufwerk geschäft mitzumischen.