Juniper und Cisco machen in Mobilfunk

Netzspezialisten wollen ein Stück vom UMTS-Kuchen

15.12.2000
BERLIN (IDG) - Der lukrative Mobilfunkmarkt lockt Firmen, die eigentlich im Datengeschäft zuhause sind: So will Juniper Networks mit Ericsson ein Joint Venture gründen, das Produkte zum Aufbau einer Infrastruktur für das mobile Internet entwickeln soll. Cisco Systems will Lösungen für den Backbone-Bereich anbieten.

Ericsson und Juniper planen, 50 Millionen Dollar in die neu zu gründende Firma zu stecken. Ericsson wird nach Angaben der beiden Unternehmen 60 Prozent der Anteile halten, die restlichen 40 Prozent werden von Juniper kontrolliert. Mit dem Know-how beider Hersteller sollen Router für General-Packet-Radio-Service-(GPRS-) und Universal-Mobile-Telecommunications-System- (UMTS-)Netze entwickelt werden.

Mobilfunkspezialist Ericsson bringt dabei seine Erfahrungen im Bereich mobiler IP-Systeme ein. Juniper steuert neben seiner Internet-Software "Junos" sein Fachwissen aus der Entwicklung seiner Hochleistungs-Router bei. Die aus der Zusammenarbeit resultierenden Produkte werden nach Angaben beider Unternehmen Version 6 des Internet Protocol unterstützen, sie sollen unter dem Ericsson-Logo auf den Markt kommen. Das Joint Venture soll noch im Laufe des ersten Quartals 2001 in trockenen Tüchern sein. Als Standort für den Firmensitz ist Boston im Gespräch.

Auch Cisco Systems hat inzwischen diesen Markt entdeckt. Der kalifornische Netzspezialist will künftigen Anbietern von GPRS- und UMTS-Diensten dabei helfen, eine leistungsfähige IP-Infrastruktur aufzubauen. Des Weiteren hofft der Hersteller, durch Software für die Bereiche Unified Communications und Call-Center sowie Lösungen um Content Delivery von den Entwicklungen im Umfeld des mobilen Internet zu profitieren.