Netzausrüster unter Druck

18.07.2006
Anlegern kommen Zweifel an Alcatel-Lucent-Fusion.

Patricia Russo, Chairman und CEO von Lucent sowie designierte Chefin des künftigen Großkonzerns, sieht den geplanten Merger auf einem guten Weg und verspricht den Aktionären durch die Fusion eine Wertsteigerung. Die Anteilseigner, die am 7. September über die TK-Ehe abstimmen sollen, blicken derweil weniger optimistisch in die Zukunft. Vor allem Alcatel-Aktionäre fragen sich angesichts der jüngsten Zahlen, ob eine Fusion zu den ursprünglichen Bedingungen noch sinnvoll ist.

Ferner häufen sich kritische Stimmen, die unken, dass Alcatels Probleme mit der Fusion erst richtig beginnen. Lucents Schwäche, so ist zu hören, sei nicht auf den geplanten Merger zurückzuführen, sondern auf ein Business-Modell, das sowohl im Festnetz- als auch im Mobilfunkbereich auf veralteter Technik beruhe. Dagegen habe Alcatel rechtzeitig die Weichen für die Zukunft gestellt. Diese These scheinen die Umsatzzahlen des zweiten Quartals zu untermauern. Nach vorläufigen Berechnungen konnte Alcatel im Vergleich zum Vorjahr seine Erlöse um rund 7,5 Prozent auf knapp 3,4 Milliarden Euro steigern. Die operative Marge wird auf etwa acht Prozent geschätzt. Ihre endgültigen Ergebnisse wollen die Franzosen am 27. Juli vorlegen.

Lucent hat dagegen die finanziellen Ziele seines dritten Fiskalquartals nicht erreicht. Mit rund 2,04 Milliarden Dollar setzte der TK-Ausrüster 13 Prozent weniger um als im Vorjahreszeitraum. (hi)