Netz-Outsourcing erlebt eine Renaissance

27.08.2003
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das gute, alte Wide Area Network (WAN) hat nicht ausgedient. Global aufgestellte Unternehmen haben wie eh und je das Problem der Standortanbindung. Die Auslagerung von Netzfunktionen hat deshalb unverändert Hochkonjunktur. Doch die Parameter im Markt ändern sich wieder. War Netz-Outsourcing in den letzten Jahren eher ein Commodity-Thema, haben es nun die Marketiers der großen Telcos wiederentdeckt.

Kenner der Szene erinnern sich: Anfang der 90er Jahre war Netz-Outsourcing erstmals in aller Munde: Die beginnende Liberalisierung der Datenkommunikationsmärkte, die (internationale) Expansion vieler Unternehmen sowie entsprechend verfügbare Technologien wie Glasfaser, ISDN, X.25 und Frame Relay sorgten dafür, dass das Thema en vogue war. Etablierte Carrier wie Deutsche Telekom und British Telecom (BT) lieferten sich mit Newcomern à la Colt oder Info AG eine Marketing-Schlacht um die Vernetzung der lukrativen Geschäftskunden inklusive des entsprechenden Netzbetriebs.

Für das Netz-Outsourcing sprechen die gleichen Gründe wie für alle übrigen Spielarten der Auslagerung: Unternehmen sind aufgrund des Kostendrucks und fehlender Ressourcen gezwungen, über das Thema nachzudenken. Gleichzeitig versprechen sie sich mehr Effizienz im Kerngeschäft.

Höhepunkt dieser (vorläufigen) Entwicklung war Mitte des vergangenen Jahrzehnts das Entstehen großer internationaler Joint Ventures wie Concert (AT&T, BT) und Global One (Deutsche Telekom, France Telecom, Sprint), die global aufgestellten Konzernen die standortübergreifende Sprach-Daten-Kommunikation aus einer Hand quasi schlüsselfertig anboten.

Wer erinnert sich an Concert und Global One?