Kenner der Szene erinnern sich: Anfang der 90er Jahre war Netz-Outsourcing erstmals in aller Munde: Die beginnende Liberalisierung der Datenkommunikationsmärkte, die (internationale) Expansion vieler Unternehmen sowie entsprechend verfügbare Technologien wie Glasfaser, ISDN, X.25 und Frame Relay sorgten dafür, dass das Thema en vogue war. Etablierte Carrier wie Deutsche Telekom und British Telecom (BT) lieferten sich mit Newcomern à la Colt oder Info AG eine Marketing-Schlacht um die Vernetzung der lukrativen Geschäftskunden inklusive des entsprechenden Netzbetriebs.
Für das Netz-Outsourcing sprechen die gleichen Gründe wie für alle übrigen Spielarten der Auslagerung: Unternehmen sind aufgrund des Kostendrucks und fehlender Ressourcen gezwungen, über das Thema nachzudenken. Gleichzeitig versprechen sie sich mehr Effizienz im Kerngeschäft.
Höhepunkt dieser (vorläufigen) Entwicklung war Mitte des vergangenen Jahrzehnts das Entstehen großer internationaler Joint Ventures wie Concert (AT&T, BT) und Global One (Deutsche Telekom, France Telecom, Sprint), die global aufgestellten Konzernen die standortübergreifende Sprach-Daten-Kommunikation aus einer Hand quasi schlüsselfertig anboten.
Wer erinnert sich an Concert und Global One?