Die letzte Ausgründung von Network Associates

Network General meldet sich wieder zurück

30.07.2004

Die Fusion von Network General und McAfee Associates zu Network Associates (NAI) im Jahr 1997 hat sich im Nachhinein als Fehlschlag erwiesen. Der damalige CEO William Larson übernahm sich und konnte den Kurs nicht halten, Manipulationen an den Bilanzen und unlautere Vertriebsmethoden waren die Folge. Das Vertrauen in den Security-Spezialisten wurde dadurch nicht eben gestärkt, Wettbewerber Symantec konnte zuletzt locker an NAI vorbeiziehen. Nun gibt es NAI nicht mehr, McAfee und Network General sind zurück. Erstere kümmert sich um den Antiviren- und Einbruchsschutz, Letztere hat ihren Schwerpunkt im Bereich der Netz-Administration.

Investoren wittern Rendite

Hinter Network General stehen die Investment-Gesellschaften Silverlake Partners und Texas Pacific Group. Gemeinsam haben sie 235 Millionen Dollar an NAI/ McAfee bezahlt, um die Firma herauszukaufen. Statt der Parole "Lösungen aus einer Hand" heißt es nun, die Bedürfnisse der ursprünglichen Kundschaft seien etwas zu kurz gekommen. Mit dem alleinigen Fokus auf die traditionellen "Sniffer"-Tools sowie Werkzeugen zur Performance-Messung von Applikationen soll sich das nun ändern.

Network General war im vergangenen Geschäftsjahr unter dem NAI-Dach für rund 210 Millionen Dollar Einnahmen verantwortlich. Angesichts der reinen Zahlen liegt die Vermutung nahe, es handle sich um ein Schnäppchen. Allerdings schrumpften zuletzt die Umsätze, und es wird schwer fallen, die Erosion rasch aufzuhalten. Vor sieben Jahren kostete Network General noch 1,3 Milliarden Dollar, die Umsätze lagen nur leicht über den heutigen Einnahmen. Rund 6000 Kunden und knapp 500 Mitarbeiter bringt die Firma zum Neustart mit. (ajf)