ERP-Software

Netweaver-Kunden fliegen auf SAP BI

21.10.2009
Von RAAD Research
Während viele Firmen SAP ERP verwenden, sind Komponenten von SAP Netweaver noch wenig verbreitet. Wie sich zeigt, zeichnen sich Netweaver-Kunden insgesamt durch eine modernere SAP-Softwareausstattung aus.

Der Einsatz der Produkte aus der SAP NetWeaver-Familie schreitet in den letzten Jahren im Vergleich zum SAP-ERP-Einsatz nur langsam voran, sicherlich auch zum Bedauern der SAP und ihrer Partner. Denn eine Befragung von RAAD bei mehr als 2.000 SAP-Bestandskunden Mitte 2009 zeigt, dass Unternehmen mit produktivem Einsatz von SAP-NetWeaver-Komponenten auch in typischen ERP-Applikationsbereichen deutlich mehr und auch modernere Produkte vom Walldorfer Konzern einsetzen als Unternehmen ohne produktiven SAP NetWeaver.

Foto: RAAD Research

Der größte Unterschied zeigt sich im Bereich Business Intelligence. 65 Prozent der Unternehmen mit produktivem Einsatz von SAP-NetWeaver-Komponenten verwenden ein SAP-BI-Produkt, während dies bei Unternehmen ohne SAP NetWeaver im Einsatz lediglich 15 Prozent sind. Der Unterschied beträgt somit ganze 50 Prozentpunkte. Auch bei Portalen ergibt sich ein deutlicher Unterschied von 31-Prozentpunkten im Vergleich der Unternehmen mit und ohne produktiven Einsatz von SAP NetWeaver-Komponenten. Diese Diskrepanz war allerdings zu erwarten, da BI und Portal zwei Bestandteile der SAP-Produktfamilie sind, die unter dem Label SAP Netweaver verkauft werden. Viele Unternehmen, die schon vor der Vorstellung des SAP NetWeaver im Jahr 2003 beispielsweise SAP BW einsetzten, haben in der Vergangenheit einen Technologiewechsel hin zu SAP NetWeaver BW/BI vollzogen. Deshalb sind hier nur noch wenige ältere BW-Systeme aus R/3-Zeiten zu finden. Gleiches gilt für das Portal.

Foto: RAAD Research

Aber auch außerhalb der Bereiche BI und Portal lassen sich deutliche Unterschiede zwischen den beiden Anwendergruppen feststellen. Der Anteil bei Unternehmen mit produktiven SAP NetWeaver-Komponenten in den Bereichen Customer Relationship Management, Human Resources und Material Management liegt 17-,13- beziehungsweise 15 Prozentpunkte über dem in der Vergleichsgruppe der Firmen ohne produktive SAP NetWeaver-Komponenten. Der geringste Abstand ist in den Applikationsbereichen Finanzen und Controlling zu finden, was aber an den insgesamt hohen SAP-Einsatzquoten dieser Komponenten in der gesamten SAP-Anwenderschaft liegt.

Unternehmen mit produktiven SAP-NetWeaver-Komponenten haben auch häufiger moderne SAP Technologie wie SAP ERP oder die SAP Business Suite im Einsatz. Allerdings ist im ersten Schritt meist nicht der SAP NetWeaver der Auslöser für den Einsatz dieser Produkte, sondern häufig hat dieser im Zuge von Migrationen von R/3 zu SAP ERP Einzug in die Unternehmen gefunden. Ist er in den Unternehmen verankert, wird auch der SAP NetWeaver zum Trigger für den vermehrten Einsatz von SAP-Technologie in Unternehmen. Beispielsweise ist die Integration innerhalb einer SAP-Landschaft über die Applikations- und Prozessintegrationskompotente des SAP NetWeaver - das XI/PI - einfacher umzusetzen. Außerdem fallen beim Einsatz von XI/PI innerhalb von SAP-Systemen keine Lizenzgebühren an, was den Einsatz für viele Kunden erleichtert. Nur bei Anschluss von Non-SAP-Applikationen kommt in der DACH-Region ein volumenbasiertes Lizenzmodell zum Tragen.

Über RAAD Research

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