Netware 6: Favorit der Praktiker

05.10.2001
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Die Stabilität sowie die neuen Features haben auch die IHK für München und Oberbayern bereits in der Betaphase überzeugt. Die Kammer will auf Basis von Netware 6 für ihre mehr als 243 000 Mitgliedsunternehmen Netzwerkdienste anbieten. "Netware 6 bildet mit seiner SAN-Unterstützung, dem integrierten Clustering sowie dem Multiprozessor-fähigen IP-Stack die ideale Basis für unser Netzwerk", erklärt Roberto Schumann, Netzwerkbeauftragter der IHK. In einem ersten Schritt wird die Organisation ein SAN aufbauen und dann auf Netware 6 migrieren. Ebenso geben die Fränkischen Überlandwerke AG (FÜW) in Nürnberg Novell wieder eine Zukunft. "Netware 6 gefällt mir sehr gut", attestiert Reiner Winter, zuständig für das Netzdesign bei der FÜW. Der Netzspezialist, der im Dezember 2000 noch von massiven Problemen mit Netware 5.1 berichtete, sieht Novell mit diesem Release "wieder auf einem guten Weg". So lobt Winter etwa die

Iprint-Services, die es jedem Anwender erlauben, per Browser den entsprechenden Drucker auszusuchen. Zumal der derzeit verwendete "Infoprint Manager" von IBM bei der FÜW in der Praxis laut Winter nicht so gut funktioniert. Ferner hält er die Integration der Apache-Software als Web-Server für sehr interessant.

Administration per Portal Service

Gute Noten stellt Winter dem neuen Produkt auch in Sachen Administration aus. Die Netware-Verwaltung via Web-Browser ist für ihn mit Hilfe der Portal Services schön und übersichtlich gelöst. Trotz positiver Grundhaltung spart der Netzexperte aber auch nicht mit Kritik. So bemängelt er, dass Novell mit dem Management via Web-Portal schon wieder einen Strategiewechsel vollzog: " Zuerst hatten wir das Tool "NWAdmin". Dann wurde den Anwendern die Java-basierte "Console One", die nur bedingt funktionierte, als neues Administrationsmodell verkauft. Und nun folgt der dritte Ansatz, von den unterschiedlichen Tools für die anderen Novell-Produkte wie etwa "Zenworks" ganz zu schweigen."

Eine weitere Neuerung, die Winter an der Version 6 schätzt, sind die Cluster-Services zur Erhöhung der Verfügbarkeit sowie die Möglichkeit, Multiprozessor-Maschinen als Netware-Server zu benutzen. In das gleiche Horn stößt Kollege Werner Moschner, Systemtechniker bei der Energie- und Wasserversorgung AG (EWAG) in Nürnberg. Dort hat man sich nach dem Betatest zur Migration auf Netware 6 entschlossen. Moschner haben vor allem zwei Punkte überzeugt: Die Novell Storage-Services für die Speicherverwaltung sowie die Netware Portal Services, die eine Administration via Internet ermöglichen.

Flexibilität dank NDS