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Netsuite geht verstärkt eigene Wege

20.08.2004

Lawrence "Larry" Ellison ist nicht nur CEO des Datenbankriesen Oracle, sondern ganz nebenbei auch noch Mitgründer und Mehrheitseigner der in San Mateo, Kalifornien, ansässigen Softwareschmiede Netsuite. Deren Anwendung "Small Business" vermarktete Oracle bis vor kurzem als "Oracle Small Business Suite". Nun aber differenzieren sich beide Unternehmen, weil ihre Produkte sich verstärkt in die Quere kommen.

Netsuite für seinen Teil versucht mit einer Neuauflage seines Einsteigerpakets vor allem Anwender von Intuits "QuickBooks" zum Umstieg zu bewegen. Allerdings nutzt laut CEO Zach Nelson nur ein kleiner Teil der Netsuite-Kunden diese absolute Einsteigerlösung. Ende September will die Firma eine umfangreichere Lösung für den oberen Midmarket bringen, die auch Firmen mit mehr als 100 Millionen Dollar Jahresumsatz abdecken soll. Netsuite bedient derzeit rund 7500 Kunden und konkurriert mit gehosteten CRM-Lösungen gegen unter anderem Salesforce.com. Allerdings bietet es auch ERP- und E-Commerce-Software an.

Auch Oracle versucht verstärkt, kleine und mittlere Unternehmen zu adressieren. Allerdings definiert es diese doch ein wenig anders als die ansonsten auf dieses Marktsegment fokussierten Anbieter - erst im vergangenen Jahr fiel beispielsweise die Beschränkung, dass Kunden wenigstens 250.000 jährlich ausgeben mussten, um die "E-Business Suite" zu nutzen.

Im vergangenen Jahr ließ Oracle erstmals durchblicken, dass es ein günstigeres Midmarket-Anwendungspaket namens "E-Business Suite Special Edition" plane. Dieses kam in Asien bereits Ende 2002 und in Europa kurze Zeit später auf den Markt. Der Launch in den heimischen USA verzögert sich allerdings signifikant. Eigentlich für 2003 geplant, ist die Lösung noch immer in Arbeit. Einer Sprecherin zufolge soll sie in den kommenden drei Monaten herauskommen. Bislang wollte der Hersteller noch nicht verraten, was in dem Bundle enthalten ist und wie viel dieses kosten soll. (tc)