NetIQ verspricht effizienteAutomatisierung von IT-Prozessen

03.02.2009
Immer wiederkehrende Admin-Arbeiten verursachen hohe IT-Kosten. "NetIQ Aegis" soll diese Abläufe integriert steuern.

Bessere IT-Services trotz geringerem Budget: Diese Forderung dürfte IT-Verantwortlichen bekannt sein. Erfüllen lässt sie sich mit Hilfe von Lösungen und Konzepten für die IT-Prozessautomatisierung (ITPA), wie David Williams, Branchenanalyst bei Gartner, erklärt. ITPA stellt die zentrale Integrationsplattform innerhalb einer IT-Landschaft, mit der sich Prozesse, Konfigurationen und Zustände von Systemen überwachen und steuern lassen.

Management-Tools integriert

Seit rund einem Jahr ist der Hersteller NetIQ, eine Geschäftseinheit von Attachmate, mit dem Produkt Aegis im Markt für ITPA aktiv. Im Herbst 2008 stellte das Unternehmen Version 2.0 vor, die nun durch zahlreiche Adapter ergänzt wurde. Damit lassen sich Produkte von Drittherstellern an die Plattform anbinden. "Die Einsatzszenarien von Aegis sind vielschichtig", wirbt Sven Kniest, Sales Director Central Europe bei NetIQ. "Aegis beinhaltetet Funktionen für die Modellierung, Automatisierung, Messung und kontinuierliche Verbesserung von IT-Prozessen." Deshalb habe die Integration in führende Management-Konsolen etwa von BMC, Hewlett-Packard, Microsoft und Remedy eine wichtige Rolle in der Weiterentwicklung von Aegis gespielt.

In der Analyse "IT Management Software Challengers" stellen die Marktforscher von Forrester vor allem diese Integrationsfähigkeit bei ITPA-Tools heraus. Ein generischer Datenbankadapter unterstützt beispielsweise die Interaktion zwischen Aegis und anderen Lösungen, die eine Backend-Datenbank wie beispielsweise eine Configuration Management Database (CMDB) verwendet.

Steuerung über Web-Services-API

Mittels Kommandozeilenschnittstelle lassen sich Textbefehle ausgeben oder Ausgaberesultate einlesen, um Prozesse wie Job-Scheduling anzustoßen. Bestandteil ist ebenfalls eine Web-Services-Bibliothek, mit deren Hilfe andere Applikationen oder Tools über das gemeinsame API integriert und gesteuert werden können. Über eine Datennormalisierung lassen sich die unterschiedlichen Bezeichnungen zwischen den integrierten Systemen aufeinander abstimmen.

Wichtige Features der Lösung sind ferner die Correlation Engine, Workflow-Funktionen sowie eine grafische Oberfläche, mit der sich organisatorische und technische Prozesse modellieren lassen. Workflows sind per Drag and Drop gestaltbar, wobei die mitgelieferten Vorlagen genutzt und individuell angepasst werden können. Die Correlation Engine stellt fest, wann ein Workflow ausgeführt werden soll, und verhindert doppelte beziehungsweise unnötige Wiederholungen. (ue)

Tipps zur IT-Automatisierung

  • Mit den größten Zeitfressern beginnen - dies erzeugt große Akzeptanz;

  • auch einfachste Abläufe abbilden - hier steckt ein großes Verbesserungspotenzial;

  • bestehende Prozessdefinition umsetzen (zum Beispiel nach Itil);

  • konsequent Prozesstiefe und -breite vergrößern (Anbindung aller relevanten Systeme und Lösungen);

  • nach Abläufen mit Genehmigung suchen (zum Beispiel auch Provisioning) - hier wird manuell viel Zeit verloren;

  • IT-Security-Prozesse sollten mit in den Betrieb integriert werden.

Schneller Return on Investment

Die Amortisation einer ITPA-Lösung hat Forrester anhand von Aegis und eines selbst entwickelten Kalkulators berechnet. Grundlage ist ein Unternehmen mit 1000 Servern und Kosten von 120 000 Dollar jährlich für einen Vollzeitangestellten in der Administration. Die Analysten gehen dabei von typischen Aufwendungen aus, in denen aufgrund von Automatisierung ein hohes zeitliches Sparpotenzial liegt. Unter anderem sind dies:

  • Routinemäßige Wartungsarbeiten, so zum Beispiel der Server-Reboot, erfordern bis zu 410 Minuten pro Vorfall und fallen 28-mal pro Monat an.

  • Die Reaktion auf allgemeine Events, etwa die Behebung von Speicherengpässen, liegt bei 43 Minuten und kommt etwa 200-mal im Monat vor.

  • Der Abgleich der aus den diversen Management-Tools in die CMDB eingespeisten Informationen dauert 110 Minuten und ist 84-mal im Monat nötig.

Insgesamt führt Forrester sieben solcher zeitraubenden IT-Management-Prozesse an. Sollten sie alle automatisiert werden, mache sich die ITPA-Lösung bereits nach zehn Monaten bezahlt, der RoI über drei Jahre gesehen läge bei 260 Prozent.