IBM stellt eine Palette neuer Intel-Server vor

Netfinity ist tot - lang lebe die X-Serie

23.03.2001
MÜNCHEN (CW) - Mit der CeBIT hat die letzte Stunde für den Markennamen "Netfinity" geschlagen. Die neu vorgestellten Systeme wird IBM unter dem bereits im letzten Jahr angekündigten Label "X-Series" auf den Markt bringen. Dazu gehören Rechner aus dem Einstiegs-, dem Midrange- und Highend-Segment der Intel-basierten Server-Klasse.

In seiner Einstiegsklasse präsentiert IBM das Modell "250" seiner X-Series. Der Server, der mit bis zu vier CPUs bestückt werden kann, arbeitet mit Pentium-III-Xeon-Prozessoren, die zwischen 700 und 1000 Megahertz takten. Der Arbeitsspeicher lässt sich bis maximal 16 GB ausbauen. Anwender können den Server mit bis zu zehn Hot-plug-fähigen Festplatten ausstatten. Das ergibt eine Gesamtkapazität von bis zu 364 GB. Die Hard-Drives werden über einen Ultra-160-SCSI-Adapter an das System angeschlossen.

Im Midrange-Segement positioniert Big Blue die Modelle "350" und "370". Beide Systeme sind mit auf 700, 900 oder 1000 Megahertz getakteten Pentium-III-Xeon-Chips ausgestattet. Während der 350er bis zu vier CPUs erlaubt, unterstützt der 370er bis zu acht Prozessoren. Mit 32 GB Arbeitsspeicher kann die "X-Series 370" auch doppelt so viel Hauptspeicher adressieren als der kleinere Bruder 350. Die Festplattenkapazität beträgt 72,8 GB (370) beziehungsweise 109,2 GB (350).

Das Highend-System "430" lässt sich in einer Numa-Cluster-Konfiguration bis zu einem 64-Wege-System ausbauen (Numa steht für Non Uniform Memory Access). Den Hauptspeicher können Anwender mit bis zu 64 GB bestücken. Die intern unterstützte Festplattenkapazität liegt bei 144 GB. Extern kann das Cluster über Fibre-Channel-(FC-)Switches mit einem Storage Area Network (SAN) verknüpft werden. Über das Speichernetz kann das 430er Modell auf maximal 582 TB Storage zugreifen.

Herzstück des Clusters sind "Quads" - Prozessormodule, die mit vier CPUs bestückt sind -, die über "IQ-Link" miteinander verbunden sind. Damit sei ein Datendurchsatz von bis zu 1 GB/s möglich, erklärt Tikiri Wanduragala, Senior Server Consultant für IBMs X-Serie. Das Highend-System unterstützt als Betriebssystem "Windows XP Datacenter" und Linux. S/390-Anwendungen laufen mit Hilfe einer speziellen Adapterkarte.

Im Highend für Intel-basierte Server schmiedet IBM bereits weitere Pläne. Mit Hilfe des "Summit"-Chipsatzes, der im Laufe dieses Jahres herauskommen soll, könnten Anwender den Hauptspeicher im laufenden Betrieb aufstocken. Außerdem ließe sich die Speicherkapazität über die "MTX"-Technologie verdoppeln. Dabei läuft im Memory-Controller ein zusätzliches Komprimierungsprogramm, dass die vorhandene Kapazität verzweifachen soll, erklärt Wanduragala. Den zeitlichen Puffer dafür soll ein zusätzlicher L4-Cache-Speicher zwischen Memory-Controller und Arbeitsspeicher schaffen. Was die IA-64-Architektur von Intel betrifft, hält sich der IBM-Manager jedoch sehr bedeckt. Laut der aktuellen Roadmap wollen die Armonker erst mit dem "Itanium"-Nachfolger "McKinley" auf Intels 64-Bit-Zug aufspringen.