Rechner mit Windows CE sollen später folgen

Neoware entwickelt Linux für Thin Clients

03.03.2000
MÜNCHEN (CW) - Neoware Systems Inc. fährt eine zweigleisige Thin-Client-Strategie. Eine Produktlinie soll mit einer speziell an Netzrechner angepassten Linux-Version arbeiten. Daneben will die Firma Windows-basierte Terminalrechner entwickeln.

Für die Linux-Geräte hat das Unternehmen eine eigene Embedded-Ausgabe des Open-Source-Systems entwickelt. Die Grundlage bildet die Distribution von Red Hat. Das Betriebssystem kommt ohne Festplatte aus und läuft in einem 4 MB großen Flash-Speicher.

Laut Hersteller sollen die Linux-Terminals als Internet-Zugangsgeräte eingesetzt werden. Die Rechner besitzen eine 10/100-Mbit/s-Ethernet-Schnittstelle, je zwei serielle und USB-Ports, eine parallele Schnittstelle sowie einen PCI-Steckplatz. Neoware plant, die Linux-Eigenentwicklung an andere Hersteller zu lizenzieren, verrät CEO Michael Kantrowitz. Mögliche Einsatzgebiete sieht der Neoware-Chef in Firewalls, Routern oder Kassensystemen.

Ferner will der in King of Prussia, Pennsylvania, ansässige Terminal-Spezialist eine überarbeitete Version seiner Management-Software herausbringen. Damit können laut Hersteller Administratoren die Endgeräte zentral über ein LAN oder WAN verwalten.

Anläßlich der Windows-2000-Vorstellung plant Neoware, Terminalrechner anzubieten, die auf Windows CE basieren. Diese Geräte sollen auf Anwendungen zugreifen können, die auf Servern mit der Multi-User-Version von Windows 2000 laufen. Um die höheren Leistungsansprüche des Microsoft-Systems zu erfüllen, werden die Rechner mit hochintegrierten Chips aus der "Geode"-Familie von National Semiconductor arbeiten.

Wann und zu welchem Preis die Client-Rechner in Deutschland auf den Markt kommen werden, steht noch nicht fest. Neoware hat vor kurzem ein Abkommen mit der Associated Merchandising Corp. (AMC) geschlossen. Dieses weltweit agierende Vertriebsunternehmen soll auch Wiederverkäufer in Deutschland mit den Netzrechnern versorgen.