Neo-Objekte Sun erweitert Betriebssystem um Corba- und Web-Faehigkeit

29.09.1995

MUENCHEN (IDG) - Vor fuenf Jahren kuendigte Sunsoft eine Produktlinie fuer den Netzbetrieb an, die eine allseitige Verfuegbarkeit von Objekten ermoeglichen soll. Das Unternehmen plant nun, die "Distributed Objects Everywhere" ab Oktober unter der Bezeichnung "Neo" als Teil des Betriebssystems Solaris auszuliefern.

Objekte, die mit Hilfe von Neo erstellt und verwaltet werden, lassen sich sowohl ueber Motif- und Windows-Clients erreichen als auch ueber Web-Browser und Applikationen, die in "Java" geschrieben wurden. Java ist die Entwicklungssprache, die von Sunsoft zur Erstellung von interaktiven Web-basierten Anwendungen zur Verfuegung gestellt wird. Die Netscape Communications Corp. hat fuer Dezember einen Internet-Browser angekuendigt, der Java versteht. Ausserdem plant die Toshiba Corp. mobile Systeme, die den Sun- Internet-Browser "Hot Java" unterstuetzen.

Neo basiert auf der Common Object Request Broker Architecture (Corba), bietet darueber hinaus aber eine asynchrone Ereignissteuerung, die nach Aussagen einiger amerikanischer Analysten in grossen Applikationen effektiver sein soll als die Corba-Technik. Im einzelnen besteht die Produktlinie aus drei Hauptkomponenten: Solaris-Neo, eine Run-time-Umgebung, Solstice Neo, ein Toolset zur Verwaltung von Objekten, und Workshop Neo, das zur Entwicklung von Objekten dient.

Solaris Neo ist kompatibel zu Solaris 2.4 und soll im Bundle mit Solstice etwa 1000 Dollar kosten. Waehrend das erste Release allein mit hauseigenen Corba-basierten Services ausgestattet wird, plant Sunsoft, in kommenden Versionen speziell fuer den Desktop-Betrieb die Laufzeitumgebung von "Openstep" der Next Computer Inc. einzugliedern. Entwickler erhalten "Workshop for Neo" fuer rund 12000 Dollar.