Nemetschek erwirbt Graphisoft-Mehrheit

02.01.2007
Der Münchner Softwarehersteller steigt mit der Übernahme zum weltgrößten Anbieter von Software für Architektur und das Baugewerbe auf.

Das Unternehmen habe die vor Weihnachten mit Gesellschaftern des ungarischen Wettbewerbers vereinbarte Kaufoption (Computerwoche.de berichtete) für 54,3 Prozent der Graphisoft-Anteile ausgeübt, teilte Nemetschek am Silvestertag mit. Bei einem Preis von neun Euro pro Aktie zahlte Nemetschek 51,8 Millionen Euro für die Mehrheitsbeteiligung. Zusammen mit dem geplanten Kaufangebot an die übrigen Graphisoft-Aktionäre - diesen sollen Mitte Januar ebenfalls je neun Euro geboten werden - will Nemetschek für die komplette Übernahme des ungarischen Wettbewerbers bis zu 95 Millionen Euro in die Hand nehmen.

Mit dem Kauf will Nemetschek seine Kundenbasis auf rund 270.000 erweitern und sein Produktportfolio stärken. "Der Konzern bietet nunmehr das leistungsfähigste Produkt- und Lösungsangebot für alle Kundenanforderungen im Bereich Planen von Immobilien", erläuterte der zum Jahreswechsel in Ruhestand getretene Vorstandsvorsitzende Gerhard Weiß. Der Konzern rechnet bereits im laufenden Jahr mit einem deutlichen Umsatzzuwachs und einer erheblichen Steigerung des Betriebsergebnisses.

Graphisoft, das nach der Übernahme als weitgehend unabhängige Tochter weitergeführt werden soll, wurde 1982 gegründet, zählt heute 260 Mitarbeiter und hat eigene Büros in Ungarn, Deutschland, den USA, Japan, Großbritannien, Spanien und Finnland. Mehr als 100.000 Kunden in 82 Ländern nutzen die Produkte des Unternehmens. Im Geschäftsjahr 2005 erzielte Graphisoft einen Umsatz von 27 Millionen Euro - rund ein Viertel der 99 Millionen Euro hohen Einnahmen von Nemetschek im Geschäftsjahr 2005. (mb)