Großprojekte in Japan und der Schweiz

NEC und IBM installieren zwei Rechnergiganten

22.03.2002
MÜNCHEN (CW) - IBMs Cluster-Verbund auf Basis der "Regatta"-Server erbringt eine Leistung von 1,3 Teraflops. NECs Vektorrechner-Installation in Japan ist 30-mal schneller.

Das Swiss Center for Scientific Computing (CSCS) der ETH Zürich rechnet ab sofort mit einem Cluster-Verbund, der aus gekoppelten "Regatta"-Servern von IBM besteht. Big Blue hatte die "p690"-Server im vergangenen Oktober vorgestellt und bereits Ende des Jahres an die Schweizer ausgeliefert. Die Installation des Systems, das eine Leistung von 1,3 Teraflops (1,3 Billionen Gleitkommaoperationen pro Sekunde) erbringt, soll nur wenige Wochen gedauert haben. Die Regatta-Maschinen, die mit IBMs Doppelprozessor "Power 4" bestückt sind, sollen insbesondere bei der Lösung von wissenschaftlichen Problemstellungen aus den Bereichen Materialforschung, Chemie und Biowissenschaften helfen.

Noch größer als IBMs Schweizer Regatta-Cluster ist NECs"Earth Simulator" dimensioniert. Für das Parallelrechnersystem mit Vektorprozessoren wurde im japanischen Yokohama eigens ein 3250 Quadratmeter großes Gebäude errichtet. Der nach Herstellerangaben schnellste Supercomputer der Welt besteht aus 640 Rechnerknoten mit jeweils acht Vektorprozessoren. Insgesamt sind 5120 CPUs gekoppelt. Bei einer Geschwindigkeit von acht Gigaflops je CPU addiert sich die Gesamtleistung des Systems auf über 40 Teraflops.

NEC nutzt für das Rechenmonster neueste Fertigungstechnik bei den Prozessoren (0,15 Mikrometer-Kupfertechnologie) sowie hochintegrierte CMOS-Bauweise (jede CPU enthält rund 57 Millionen Transistoren). Jeder der 64 Knoten verfügt über 16 GB Hauptspeicher, der sich, gemeinsam genutzt, auf 10 TB addiert. Als Betriebssystem kommt NECs "Super-UX" zum Einsatz, eine Unix-Variante für Supercomputer, die für Earth Simulator optimiert und erweitert wurde. Betrieben wird der Supercomputer vom "Earth Simulator Research and Development Center" (ESRDC), das mit dem Earth Simulator vor allem die Umwelt erforschen und Maßnahmen gegen Naturkatastrophen entwickeln will. Dazu haben die Wissenschaftler einen "virtuellen Planeten Erde" entworfen, auf dem geophysikalische und wetterbedingte Phänomene simuliert werden. (kk)