Im letzten Jahr mussten Japaner die Prognosen staendig revidieren

NEC sieht gutes Jahr 1993/94 - Analysten wollen es nicht glauben

07.05.1993

Nur Eckdaten gab die Geschaeftsleitung der NEC Corp. fuer das juengst zu Ende gegangene Geschaeftsjahr bislang bekannt. So rechnet man mit einem Rueckgang beim Gesamtumsatz von vier Prozent von letztjaehrigen knapp 3,8 auf nun rund 3,6 Billionen Yen (umgerechnet rund 50 Milliarden Mark), waehrend fuer die Gruppe ein Verlust vor Steuern von 40 Milliarden Yen und fuer die Mutter ein Gewinn vor Steuern von 18 Milliarden Yen erwartet wird.

Besser soll es nun im neuen Fiskaljahr laufen. So prophezeit der Tokioter Elekotronikgigant und groesste japanische Halbleiter- sowie PC-Produzent einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge einen unkonsolidierten Gewinn vor Steuern von etwa 50 Milliarden Yen, einen konsolidierten Gewinn vor Steuern von rund zehn Milliarden Yen sowie eine Gesamtumsatzsteigerung von vier bis fuenf Prozent auf knapp 3,8 Billionen Yen. Einen starken Beitrag zum Gewinn erwartet man nach Auskunft eines Sprechers dabei von der gerade erfolgten Umstrukturierung zweier Konsumelektronik- und Peripherieniederlassungen sowie von wachsenden Absatzzahlen bei Speicher-Chips, Telecom-Produkten und PCs.

Darueber hinaus, so schreibt das "Wall Street Journal" weiter, will NEC erneut die Investitionen zusammenstreichen. Geplant ist in den kommenden Monaten eine Kuerzung um 26 Prozent von 190 auf 140 Milliarden Yen. Setzten die Tokioter diese Absicht in die Tat um, laegen sie damit um gut 48,1 Prozent unter dem Hoechstwert von 1989, als man 270 Milliarden Yen in Werke und Ausstattung investierte.

Gaenzlich unbeeindruckt von den rosigen Prognosen NECs geben sich Branchenanalysten in Tokio. Derart optimistische Forecasts hatte der Elektronikriese naemlich auch zu Beginn des Vorjahres abgegeben, um diese dann in den nachfolgenden zehn Monaten immer wieder zu revidieren. Shigeru Yoshinaka, Analyst bei Barclays de Zoete Wedd Research (Japan) Ltd., erklaerte gar, die Prognose von NEC sei undenkbar.

Das Unternehmen muesse schon froh sein, wenn es am 31. Maerz 1994 eine Umsatzsteigerung von einem Prozent und einen konsolidierten Verlust vor Steuern von 20 Milliarden Yen ausweisen koenne.