Honeywell-NEC Supercomputer Inc. kündigt erstes Produkt an:

NEC dringt verstärkt in den US-Markt ein

12.06.1987

SANTA CLARA (CWN) - Das vor sechs Monaten gegründete Jointventure Honeywell-NEC wirft sein erstes Produkt auf den Markt. Um auch in den USA japanische Supercomputer an den Mann zu bringen, wurde jetzt ein erweitertes Modell der NEC SX-Modellreihe anläßlich der World Supercomputer Conference in Santa Clara/Kalifornien angekündigt.

Der neue SX 2-Rechner werde trotz der heftigen Restriktions-Diskussionen im US-Kongreß nicht unter die US-Handelseinschränkungen fallen, tönte Honeywell-NEC-Chairman James E. Berrett. Hauptgrund seien die guten Kontakte zu Interessengruppen; die die US-Zolltarife für Supercomputer abschaffen wollen. Ferner rechne er auch mit der Honeywell Federal Systems Division, zu deren Hauptabnehmer in der Vergangenheit auch US-Behörden zählten.

Das Joint-venture will mit dem SX 2 in den USA hauptsächlich der Cray Research und der ETA Systems die Stirn bieten. So wurde im Gegensatz zu anderen Supercomputern das NEC-System mit einem Steuer-Prozessor ausgestattet, der unter Fortran 77 und dem NEC-Betriebssystem Acos 4 läuft. Dieser soll auch die Arithmetik- und Speicher-Prozessoren des Systems bedienen.

Der Rechner wird allerdings in den USA in einer umgemodelten Version auf den Markt kommen. Honeywell-NEC beabsichtigt neben Unterstützung für Peripherie und Software von Drittanbietern zusätzlich das Hyperchannel der Network Systems Corp. zu integrieren. Es sollen auch Schnittstellen zu den Betriebssystemen MVS von IBM und VMS sowie Ultrix von DEC entwickelt werden.