3-Stufen-Plan hat automatische VLAN-Konfiguration als Ziel

Neben Token-Ring-Switching setzt 3Com auf virtuelle LANs

05.01.1996

Der Linkswitch 2000 TR ist ein Workgroup-Switch fuer Token- Ring-LANs mit zwoelf RJ-45-Anschluessen. 3Com bezeichnet ihn als Produkt der zweiten Generation, da er die Switching-Mechanismen in einem ASIC implementiert. Dieser setzt in seinen Hardware- Strukturen Verfahren wie Cut trough, Store and forward sowie Source Route Transparent um.

Wird der Switch zur Installation virtueller LANs herangezogen, stehen dem Anwender eine Management-Umgebung sowie Prioritaeten und Uebertragungskontrollen zur Verfuegung. Mit einer Durchsatzrate von 400000 Paketen pro Sekunde eignet sich das Geraet laut Hersteller auch fuer den Einsatz in Datenzentralen. Fuer den Anschluss an das Backbone stehen verschiedene Module zur Verfuegung. Die High-speed- Verfahren FDDI und ATM realisiert 3Com allerdings erst im Mai beziehungsweise dritten Quartal naechsten Jahres als Einsteckkarten. Gegen Ende 1996 soll zudem eine 24-Port-Variante des Linkswitch folgen.

Als zweites Glied in der Token-Ring-Kette nennt 3Com den Router "Netbuilder Remote Office" (NBRO). Die Loesungen fuer entfernte Niederlassungen sind in vier Varianten erhaeltlich. Der "NBRO 323" ist fuer das SNA Boundary Routing von 3Com geeignet, das die Installation der Geraete in den remoten Filialen vereinfachen soll. Der "NBRO 327" verfuegt neben den Eigenschaften des NBRO 323 auch ueber die Moeglichkeit, externe Geraete via SDLC anzusprechen. Zwei weitere Geraete binden die Niederlassungen ueber ISDN an.

Ohne ATM gibt es keine virtuellen LANs

Darueber hinaus gibt es von 3Com den "Link Converter II". Er bindet Peripheriegeraete durch SDLC, BSC oder X.25 mit lokalen Installationen. Flankiert werden die beiden neuen Produkte von Token-Ring-Einsteckkarten fuer Rechner mit ISA- oder PCI-Bus. "Tokenlink Velocity PCI" ist ein Adapter fuer PCs mit 32-Bit- Expansion-Bus. Die Karte "Tokenlink III ISA" liefert laut Hersteller den Netzanschluss fuer ISA- und EISA-Bus-Typen.

Neben den Produktneuheiten gab 3Com auch seine Strategie fuer virtuelle LAN-Installationen preis. Noch gibt es keine echten Verfahren zur Implementierung logischer Benutzergruppen unabhaengig von der physikalischen Vernetzung. Analysten glauben aber, dass der Weg zu den virtuellen Netzen nur ueber ATM fuehren kann.

Die erste Phase des 3Com-Vorhabens ist bereits angelaufen. Virtuelle LAN-Features wurden im Backbone-Switch "Cellplex" und im Workgroup-Switch "Linkswitch 2700" implementiert. Letzterer verbindet Ethernet-Segmente mit ATM-Installationen. Logische Verbindungen realisiert der Hersteller auf Port-Basis, so dass sich zunaechst nur Switches einbinden lassen. Weitere Geraete werden bis Mitte des Jahres nachgeruestet. Die Verwaltung erfolgt ueber die 3Com-Loesung "Trans-cend".

Die zweite Phase soll die Einschraenkung auf Port-basierte Verbindungen aufheben. Anwender lassen sich dann aufgrund von Media-Access-Controll-(MAC-) Adressen zusammenfassen. Zusaetzliche Features sollen es dem Administrator ermoeglichen, Zugehoerigkeiten zu einem virtuellen LAN aufgrund von Protokoll-typen, Subnetzen und MAC-Adressen zu konfigurieren. Ergaenzend plant 3Com, eine remote Monitoring-Loesung zu entwickeln. Diese plaziert Agenten auf die Netzwerkkarten der Anwender. Die dezentralen Ueberwachungsspione uebermitteln der Netz-Management-Station Informationen ueber Fehler und Leistung. Die zweite Phase soll Mitte des Jahres anlaufen.

In einer letzten Phase werden laut 3Com-Plan Anwender virtuelle LANs unabhaengig von ATM-Installationen automatisch konfigurieren koennen. Ein regelbasiertes Verfahren zur Unterstuetzung virtueller Netzwerke soll Administratoren dabei helfen, logische Gruppen zu definieren. Diese Loesung werde auch dann greifen, wenn Anwender in nicht ATM-basierte Netze eingebunden sind. Ab 1997 wird 3Com dieses Vorhaben angehen.