Intranets von Radnet und Thuridon vorgestellt

Neben Lotus Notes erwachsen Alternativen aus dem Internet

10.05.1996

Die Radnet Inc., Cambridge, Massachusetts, konnte allerdings lediglich eine Betaversion ihres Produkts "Webshare" vorführen. Als Basis für die Gruppenarbeit dienen gängige Internet-Browser, deren integrierte Groupware-Applikationen sich Radnet eigenen Angaben zufolge zunutze machen will.

Das System setzt sich aus drei Elementen zusammen. Der "Webshare Server" fungiert als objektorientierte Groupware-Plattform, die Informationen, Formulare, Felder und Daten speichert. Der Server übernimmt zudem die Verwaltungsaufgaben und ist für das Rapid-Application-Design zur Funktionserweiterung der Groupware-Umgebung geeignet. Die Applikationen der Arbeitsgruppen lassen sich mit dem "Webshare Designer" entwerfen, einer Entwicklungsumgebung für die objekorientierte Programmierung in Basic. Als dritten Bestandteil liefert Radnet schließlich die "Webshare Starter Applications" aus, die den Einstieg in das Intranet erleichtern sollen. Noch im zweiten Quartal werden die Tools, so Radnet, verfügbar sein. Der Server läuft unter Windows NT, als Clients sind laut Herstellerangaben Windows-, Macintosh- oder Unix-Rechner geeignet.

Crew verwendet sechs Applikationen

Als Plattform aus unabhängigen Produkten hat Thuridon, Scott Valley, "Crew" konzipiert. Das Unternehmen verwendet insgesamt sechs Applikationen, um daraus ein Groupware-Tool zu schmieden. Dazu zählen etwa eine Verwaltungssoftware für Administratoren oder ein "Office"-Menü, das über Inhalte von Web-Seiten informiert.

Des weiteren plant Thuridon, Bausteine für das Versenden von Nachrichten via Fax, Voice- oder E-Mail in das Paket zu integrieren. Zudem gibt es Sicherheitsfunktionen, Terminkalender und Verbindungshilfen zu anderen Applikationen und Listen der Mitarbeiter.

Auch Crew ist noch nicht marktreif. Auf der Internet World war lediglich eine Betaversion zu sehen. Das endgültige Release soll im Juli dieses Jahres erscheinen und in der Basisvariante, wie es heißt, rund 75 Dollar pro Arbeitsplatz kosten.

Dem hatte Lotus auf der Internet World wenig entgegenzusetzen. Das Unternehmen kündigte lediglich einen neuen Service für Verlagshäuser an. "Notes:Newsstand" soll als Rahmen für Veröffentlichungen im Netz und als Basis für die schnelle Entwicklung Web-spezifischer Anwendungen dienen.

Allerdings hat Lotus auch noch keinen Grund, sich am Ankündigungsreigen zu beteiligen. Glaubt man den Marktforschern von Forrester Research, so sind die Groupware-Lösungen im Internet nur auf dem Papier billiger als die Notes-Plattform. Die Experten errechneten, daß Lotus-Notes-Alternativen auf Basis des Internet in den Anschaffungskosten zwar günstiger als das Original sind, doch den geringeren Einführungskosten steht ein höherer Aufwand an Upgrades, Wartung, Pflege und Troubleshooting gegenüber. Intranet und Lotus Notes seien, so die Analysten, alles in allem ungefähr gleich teuer.