Nearshoring in Leipzig

06.12.2005
Einem Index zufolge punkten Städte mit teuren, aber gut ausgebildeten Fachkräften.

Nach wie vor sind Indien und China die Länder der Wahl, wenn IT-Betrieb, Geschäftsprozesse und Call-Center in Regionen mit günstigen Arbeitskräften verlagert werden. Das geht aus dem aktuellen "Global Service Location Index" von A.T. Kearney hervor.

Zur Bewertung der Off- und Nearshore-Möglichkeiten haben die Berater insgesamt 40 Kriterien zugrunde gelegt. Dazu zählen etwa politische Stabilität, Infrastruktur, Verfügbarkeit und Ausbildungsstand von Fachkräften und natürlich das Gehalts- niveau.

Erstmals nahm A.T. Kearney die vier Städte San Antonio (Texas), Belfast (Großbritannien), Marseille (Frankreich) sowie Leipzig in die Betrachtungen auf, um Niedriglohnregionen in Industrieländern mit klassischen Offshore-Ländern zu vergleichen. Erwartungsgemäß schnitten die Städte unter finanziellen Aspekten schlecht ab, können aber mit den geschäftlichen Rahmenbedingungen und vielen gut ausgebildeten Mitarbeitern punkten. Belfast (28. Platz), Leipzig (31. Platz) und Marseille (34 Platz) finden sich zwar auf den hinteren von insgesamt 40 Rängen wieder, sind laut A.T.Kearney aber dennoch besser aufgestellt als die etablierten Nearshore-Länder Portugal, Spanien und Irland. (jha)