Ein Plädoyer für unternehmensweite Lösungen

NCR wendet sich gegen Data-Warehousing lite

23.05.1997

O'Brien, dessen Aufgabe es ist, das Data-Warehouse-Konzept in der Telecom-Industrie zu etablieren, lehnt die derzeit modernen funktions-oder abteilungsspezifischen Data-Marts rundweg ab.

Den Einwand, daß erst diese billigeren Systeme den Anwendern die Einstiegshürde für die an sich sehr kostspielige Technik soweit herabsetzen, daß sich ein Pilotprojekt lohnt, läßt O'Brien nicht gelten. Er räumt zwar ein, daß auch Data-Marts von hohem Nutzen sein können, verweist aber darauf, daß man sich damit mittelfristig ein gewaltiges Datenkompatibilitäts-Problem einhandelt. Dieses komme zum Tragen, wenn versucht wird, die Data-Mart-Informationen unternehmensweit zu integrieren.

Nach seiner Ansicht handelt es sich beim Warehousing um eine genuin unternehmensumgreifende Lösung für Informationsprobleme. Es habe Informationen zu liefern - etwa, warum welche Kunden zufrieden oder unzufrieden sind -, auf deren Basis strategische Entscheidungen getroffen werden müssen. Aus diesem Grunde müsse die Geschäftsleitung von Anfang an involviert sein.

Ferner sei mit der Einführung solcher Systeme in der Regel ein Wandel der Sicht auf die Kunden verbunden, wie er sich firmenweit nur mit masssiver Unterstützung durch die Geschäftsleitung umsetzen lasse. Es gehe nicht mehr darum, eine Dienstleistung auf einem anonymen Massenmarkt anzubieten und auf Kunden zu warten, sondern darum, herauszufinden, welche Individuen man mit welchen Mitteln für einen Service gewinnen könne.