Mit "kritischem Optimismus" ins zweite Halbjahr:

NCR plagt sich mit Geschäftsrückgang

04.08.1989

MÜNCHEN (CW) - "Wir sind noch einmal davongekommen", kommentiert NCR-Deutschland Chef Rainer Liebich das mäßige Halbjahresergebnis des Herstellers. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mußten die Augsburger in den vergangenen sechs Monaten einen Rückgang im Gesamtumsatz um 5,1 Prozent auf rund 400 Millionen Mark hinnehmen.

Dieses Umsatzminus führt Liebich vor allem auf das deutlich schwächere Exportgeschäft (- 11,5 Prozent) zurück. Der Inlandsumsatz lag ebenfalls unter dem Vorjahresniveau (-1,6 Prozent). Einbrüche vermeldete NCR auch beim Auftragseingang, der um 4,9 Prozent auf 345,4 Millionen Mark fiel. Unzufriedenheit äußerte der NCR-Chef über die Erlöse aus dem indirekten Vertrieb, die für das erste Halbjahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien. Auch das rückläufige Geschäft mit dem Paderborner Nixdorf-Konzern, für den NCR produziert, habe zum Abwärtstrend beigetragen.

Bei der amerikanischen Mutter wollen die Geschäfte ebenfalls nicht recht laufen: Die NCR Corp. verzeichnet für das Halbjahr stagnierende Umsätze (2,8 Milliarden Dollar) und im Vergleich zum Vorjahr einen Gewinnrückgang um acht Prozent auf 171,5 Millionen Dollar.

Angesichts dieser Ergebnisse blickt der Geschäftsführer von NCR Deutschland mit "kritischem Optimismus" in die zweite Jahreshälfte: Der Auftragsbestand sei von 163,5 Millionen um 28 Prozent auf 210 Millionen Mark gewachsen und biete ein gutes Polster für die nahe Zukunft. Zudem will die NCR GmbH in der zweiten Jahreshälfte eine Reihe neuer PC-Produkte freigeben und ihr Unix-Engagement verstärken.