NCR offerierte sein Hotel- und Gaststätten-Spektrum auf "Anuga" und "Igafa": Schlemmen bei programmierter Kasse

26.10.1979

KÖLN/MÜNCHEN (bi) - Auf der Feinschmeckermesse "Anuga" in Köln, Anfang September, und jetzt auch in München auf der konkurrierenden "lgafa" präsentierte NCR, Augsburg, sein umfangreiches, teils neues Hardware- und Softwareprogramm für das Hotel- und Gaststättengewerbe. Das Spektrum reichte von elektronischen Registrierkassen im unteren Preisbereich bis zu spezieller Software, wie "Selas/Biwas", "Zelab" und den bekannten Paketen "lris" und "lrma". Eine Kellnerkasse, ein neues Hotelterminal und ein rechnergesteuertes Restaurantsystem mit Iris und Irma, die auf einer Anlage mit mehreren Bildschirmarbeitsplätzen laufen, sind die Exponate auf der gerade zu Ende gegangenen "lgafa" gewesen.

Im unteren Preisbereich offerierte NCR die elektronischen Kassensysteme NCR 2115 und 2120. Sie sind als Einzel-, Abteilungs- und Checkoutkassen einsetzbar und bieten mehrere Möglichkeiten zur detaillierten Umsatzerfassung an der Kassenstelle.

Eine neue Familie programmgesteuerter Kassensysteme stellte sich unter der Bezeichnung NCR 2140 vor. Für alle Modelle dieser Familie steht eine Palette von Standardprogrammen mit unterschiedlichen Programmvariationen zur Verfügung. Der Anwender kann wählen zwischen einem Kassierer-Kontrollkreis und zwei getrennten Kassierer-Kontrollkreisen; er kann seine Umsätze bis zu 30 Warengruppen, für eine bestimmte Anzahl von Gruppen auch als Tages- und Periodenumsätze erfassen oder sie zu Hauptwarengruppen verdichten. An Berichten stehen Kassierer-, Finanz-, Warengruppen-, Hauptwarengruppen-, Verkäuferberichte (jeweils täglich oder periodisch) zur Verfügung. Für andere Modelle der 2140-Produktlinie ist der erhöhte Speicherbedarf für detailliertere Informationen charakteristisch: 135 Speicher für Warengruppenumsätze zum Beispiel, dazu 15 Speicher die über Direkttasten ansprechbar sind, und ein Sammelspeicher für 135 Warengruppen. Oder: 32 Speicher für Verkäuferumsätze, dazu 100 Speicher für Warengruppenumsätze und 10 Direkttasten.

Vorteile durch modularen Systemaufbau

Die modular aufgebaute, interaktive Terminalanlage NCR 2552/6060 wurde als Alternative zu dem bereits in 250 Betrieben installierten Kompaktmodell NCR 255/726 entwickelt. Die Modularität des Terminals kommt den Anforderungen am Checkout - vor allem unter ergonomischen Gesichtspunkten - besonders entgegen: Elektronik, Tastatur Drucker, Stromversorgung etc. können getrennt voneinander so plaziert werden wie es räumlich am günstigsten und für die Arbeit der Bedienungskraft am besten ist. Die Anlage auf der "Anuga" war mit Rechner, Platte, Drucker und Scanner ausgestattet.

Modularer Aufbau scheint auch ein Vorteil des neuen rechnergesteuerten Restaurantsystems NCR 2160 zu sein. So müssen zum Beispiel Kellner ihre Bestellbons nicht mehr selbst in die Küche tragen. Ein Peripheriegerät druckt dort aus, was sie eintasten. Zugleich erscheinen ihre Bestellungen - mit Preisangabe' versehen - auch auf dem Bildschirm des System-Terminals. Oder: Wenn ein Betrieb einen Guest Check oder aber nur einen Journalstreifen braucht, wird seine Anlage entsprechend installiert. Der Anwender muß also nicht mehr Maschinenleistung mitbezahlen, die er nicht benötigt. Andererseits kann er sein System aber auch jederzeit ergänzen und ausbauen.

Software für Handel, Restaurants und Hotels

Auf einem Computer vom Typ NCR 8250 - mit 128 K Bytes, 20 MB Plattenkapazität, zwei Bildschirmen und Matrixdrucker - konnten sich Anuga-Besucher die NCR-Programmpakete Selas/Biwas, Zelab, Iris und Irma vorführen lassen:

Selas (Sortiments-, Erfolgs-, Limit-, Analyse-System) enthält die Programmteile Warenstatistik zur KER, Inventur, Verkäuferstatistik, Lieferantenstatistik und ist ein selbständiges System, bietet jedoch die Möglichkeit der Integration mit weiteren Programmpaketen. Bei der Programmkombination Selas/Biwas (Bestell-, Informations-, Wareneingangs- und Aufzeichnungs-System) wird ergänzend zu den Komponenten des Selas-Pakets das Bestellwesen von der Ersterfassung bis zum Wareneingang in das warenwirtschaftliche EDV-Gesamtkonzept integriert.

Zelab (Zentrallager- und Filial-Abrechnungssystem) bringt dem Anwender den sofortigen Überblick über den Lagerbestand sowie über den von den Filialen erzielten Umsatz mit den für jeden Artikel ausgedruckten oder über Bildschirm abrufbaren Ertragsspannen.

Mit Irma (Integrierte Restaurant- und Magazin-Abrechnung) und Iris (Integriertes Reservierungs- und Informations-System) war NCR ebenfalls auf der "Anuga" präsent.

Kellnerkasse im unteren Preisbereich

NCR 2060, die elektronische Kellnerkasse im unteren Preisbereich (3750 oder 4450 Mark), ist in zwei Versionen auf dem Markt und arbeitet unter anderem mit folgenden Leistungen: 8 Kellnerspeicher, in denen Werte täglich und periodisch geführt werden können; Aufrechnungsleistung für einen der 8 Kellner, damit ist die Maschine auch kombiniert (zum Beispiel für den Straßenverkauf oder die Aufrechnung am kalten Büfett) einzusetzen; insgesamt 40 programmierbare Preise; mehrere Berichte, deren Inhalt und Aufbau programmiert sind und die nach entsprechenden Codepositionen ablaufen.

Ablösung für NCR 42

Das neu entwickelte Hotel-Terminal NCR 2251 löst die NCR 42 ab, hat aber mit der NCR 42 vieles gemeinsam. So können die gleichen Formulare für den Beleg- und Rechnungsdruck verwendet werden; außerdem verfügt diese Hotel- Maschine auch über Kolonnendruck. Im übrigen ist der Leistungsrahmen erweitert worden: Die NCR 2251 hat eine höhere Speicherzahl, Speicherfortschreibung, internationale Zehnertastatur und Funktionstasten, die entsprechend der Systemanforderung programmiert werden können. Bei der Saldoaufnahme sorgt eine Prüfziffer dafür, daß kein falscher Saldo aufgenommen werden kann. Das Terminal kostet 23 800 Mark.

Mehrere Bildschirme für Irma und Iris

Mit Irma (Integrierte Restaurant- und Magazin-Abrechnung) und Iris (Integriertes Reservierungs- und Informationssystem) zeigt NCR auch auf der Igafa seine zwei bereits bekannten einander ergänzenden Softwareprogramme.

Interessant: Iris und Irma können jetzt - neben den Modellen der Computerserie NCR 8100 - auch auf EDV-Anlagen mit mehreren Bildschirm-Arbeitsplätzen eingesetzt werden. Damit kommt NCR Anwenderwünschen nach Bildschirmen für einzelne Arbeitsgebiete - wie zum Beispiel Reservierungsbüro, Empfangsbüro, Lagerverwaltung, Einkauf - entgegen. Auf der Igafa stand hierfür ein Computer aus der Serie 8200 (NCR 8250 128 K Bytes, 20 MB Plattenkapazität zur Verfügung.

"Übertreiben Sie da nicht ein bißchen?" wundert sich ein Gast, als ihm die Geschäftsführerin eines Restaurantbetriebes versichert, daß in ihrem Haus unleserlich geschriebene Kellnerrechnungen nicht mehr vorkommen. Die Geschäftsführerin macht aus dem skeptischen einen überzeugten Gast, indem sie ihm Leistungen und Vorteile eines rechnergesteuerten Restaurantsystem demonstriert. Zu sehen und zu hören war dieser NCR-Sketch täglich dreimal auf der Igafa-Sonderschau "Gastronomicon" in München.