IBM-Abteilungsrechner 8100 und 9370 abgeloest

NCR erhaelt den Zuschlag fuer ein Millionenprojekt der Bundespost

02.04.1993

Die Augsburger, die den Vorzug vor Big Blue erhielten, sprechen von einem Auftragsvolumen in zwei- bis dreistelliger Millionenhoehe.

Mit dieser Entscheidung setzt die Darmstaedter Generaldirektion der Deutschen Bundespost Postdienste den Ratsbeschluss der EG fuer die Implementierung offener, herstellerunabhaengiger Informationsarchitekturen in die Tat um. Mit Hilfe der AT&T- Tochtergesellschaft ist die Migration aus der proprietaeren IBM- Welt in eine Umgebung aus mehreren hundert Servern der Serien 3450 sowie einigen 3550-Modellen geplant.

Die unter Unix V.4 laufenden Multiprozessor-Systeme sind vor allem fuer den Einsatz in den neu einzurichtenden Fracht- und Briefverteilzentren der Post vorgesehen. Ausserdem sollen sie auf Postamt-Ebene eingesetzt werden, wo sie die voellig veralteten und laengst nicht mehr produzierten IBM-Rechner der Serie 8100 sowie deren nur zum Teil eingefuehrten Nachfolger der /370-Architektur abloesen sollen. Die Unix-Systeme, so die Planung, werden in eine neue Netzumgebung auf Basis der Protokolle Token Ring und TCP/IP eingebunden.

Bei der Verwaltung des gesamten Netzes soll das NetzwerkManagement-Produkt "Stars-Entry" von der NCR- Muttergesellschaft AT&T zum Einsatz kommen. Eine Anbindung an das weiter bestehende IBM-Grossrechenzentrum bleibt bestehen. Die eingesetzten Anwendungen basieren gegenwaertig und in Zukunft auf der Datenbank Adabas und der 4GL Natural von der Software AG.

Mit der Einfuehrung der Unix-Rechner reformiert die gelbe Post die zweite Ebene ihrer dreischichtigen DV-Gesamtstruktur. Die darueberliegende Grossrechnerebene unter MVS/ESA bleibt ebenso erhalten wie die auf Arbeitsplatzebene eingesetzten PCs und Terminals.